EU-Ausblick: Verluste erwartet
Der Ölpreis ist weiter leicht gesunken. Der Future auf den EuroSTOXX 50 steht am Morgen um 0,65 Prozent unter dem Niveau zum Handelsende an den europäischen Börsen am Vortag und lässt einen leichteren Start erwarten.
Die US-Börsen hatten schwach geschlossen, nachdem vor allem Zahlen von Morgan Stanley und FedEx die Stimmung belastet haben. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones fiel seit dem europäischen Börsenschluss bis zum Morgen um 50 Punkte. In Japan schloss der Nikkei-225-Index mit einem Abschlag von rund zwei Prozent. Am Nachmittag könnten vor allem US-Konjunkturdaten neue Impulse geben. Der US-Ölpreis ist erneut leicht gesunken. Im frühen Handel kostete ein Barrel US-Leichtöl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Auslieferung 135,95 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag.
Die Analysten von Goldman Sachs werden die europäischen Ölwerte mit ihrer jüngsten Branchenstudie in Schwung bringen: Die Investmentbanker hoben die Einstufung für TOTAL und für Cairn Energy von «Neutral» auf «Buy» und senkten Eni von «Buy» auf «Neutral».
Bei EADS-Aktien erwarteten Händler Kursverluste. Der milliardenschwere Tankflugzeug- Auftrag der US-Luftwaffe für den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern steht auf der Kippe. Der bei der Vergabe unterlegene US-Wettbewerber Boeing siegte am Mittwoch mit seinem Protest vor dem US-Rechnungshof. Die Kontrollbehörde unterstützt den Einspruch Boeings und empfiehlt der Luftwaffe, das Verfahren für den Auftrag im Wert von fast 40 Milliarden Dollar erneut zu starten. Der traditionell heftige Streit der beiden Rivalen mit stets auch politischen Dimensionen geht damit in eine neue Runde. Die Nachricht ist natürlich negativ, kommt aber nicht unerwartet», sagte der Händler. Von daher dürften die Kursverluste begrenzt ausfallen.
Versorger dürften ebenfalls in den Fokus rücken: Der italienische Stromversorger Enel, der Energiekonzern E.ON und die staatliche rumänische Termoelectrica wollen gemeinsam ein Kohlekraftwerk in Rumänien mit einer Kapazität von 800 Megawatt errichten. Dazu wird ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, an dem die beiden ausländischen Partner mehrheitlich beteiligt sein werden. Der französischen Baukonzern Vinci steht kurz vor dem Kauf des Gleisbaus vom Verkehrstechnikkonzern Vossloh. «Wir haben ein fertig verhandeltes Vertragsangebot vorliegen», sagte ein Vossloh-Sprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Kaufpreis liege bei 150 Millionen Euro. (awp/mc/ps)