EU-Ausblick: Verluste – Negative US-Vorgaben – EZB-Zinsentscheidung
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.724 Punkten, nachdem das Börsenbarometer am Vortag 1,16 Prozent höher bei 3.760,12 Punkten geschlossen hatte. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 bei 5.845 Zählern. Am Mittwoch war es für den Index um 0,13 Prozent auf 5.875,40 Zähler nach oben gegangen.
Händlern zufolge dürften insbesondere die negativen Vorgaben aus den USA belasten – das Plus an den Börsen in Japan könnte die Kursverluste begrenzen. Der Dow Jones Industrial hatte am Mittwoch nach Handelsschluss an den europäischen Börsen rund 173 Zähler eingebüsst und etwas schwächer geschlossen. Der Nikkei-225-Index beendete die Sitzung unterdessen etwas fester.
Im Blick stehen am Nachmittag die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE). Während Experten von der EZB keinen Zinsschritt erwarten, wird von Seiten der BoE mit einer Senkung des Leitzinses um 0,25 Punkte auf dann 5,25 Prozent gerechnet. Die Anleger werden Börsianern zufolge zudem auf Hinweise der EZB achten, die Aufschluss über den künftigen Kurs der Geldpolitik geben könnten.
An der Börse in London rücken die Papiere der BT Group mit Zahlen in den Fokus. Der britische Telekomkonzern hat im abgelaufenen Quartal sein Ergebnis gesteigert. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) vor Sonderposten stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 1,47 Milliarden britische Pfund.
Auch Titel von GlaxoSmithKline dürften mit Blick auf anstehende Zahlen für Gesprächsstoff sorgen. Der Pharmakonzern hat Experten zufolge 2007 unter regulatorischen Einschränkungen und wirtschaftlichen Rückschlägen gelitten. Analysten sind dennoch der Auffassung, dass die Aktien von GlaxoSmithKline in Zeiten eines wirtschaftlichen Abschwungs defensive Qualitäten aufweisen. Ebenfalls mit Jahreszahlen sollten die Papiere von Smith & Nephew für Aufmerksamkeit sorgen. Das Medizintechnikunternehmen dürfte laut Börsianern einen Umsatzanstieg um 20 Prozent auf 3,31 bis 3,38 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet haben.
Mit in den Fokus rücken die Aktien von Rolls-Royce. Der Triebwerkehersteller legt Zahlen für 2007 vor und könnte Analysten zufolge bis zu einer Milliarde Pfund in Form von Aktienrückkäufen oder Sonderdividenden an die Anteilseigner ausschütten. Titel von Unilever sollten mit Quartalszahlen in Bewegung geraten. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern hat im vierten Quartal mehr umgesetzt als erwartet und die Wachstumsprognose für 2008 nach oben konkretisiert.
Aktien von Societe Generale stehen in Paris im Blick. Der französischen Grossbank könnte nach einem Bericht des «Wall Street Journal» (Donnerstagausgabe) eine Steuernachforderung ins Haus stehen. In Mailand dürften die Papiere von Assicurazioni Generali mit der Veröffentlichung von Jahreszahlen in Bewegung geraten. Der Versicherer dürfte Händlern zufolge einen Zuwachs der Bruttoprämien im mittleren einstelligen Prozentbereich erwirtschaftet haben.
An der Börse in Madrid achten die Anleger auf die Jahreszahlen von Santander Central Hispano (SCH). Die Grossbank sollte Händlern zufolge die Turbulenzen im Finanzsektor relativ unbeschadet überstanden und ihr Ziel erreicht haben, einen Nettogewinn von acht Milliarden Euro zu erwirtschaften. (awp/mc/ps)