EU-Ausblick: Verluste – Negative Vorgaben aus Übersee belasten
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.684 Zählern. Am Vortag war er um 3,88 Prozent auf 3.717,08 Zähler abgerutscht. Finspreads erwartet den britischen Leitindex FTSE 100 bei 5.827 Punkten. Am Dienstag hatte das Börsenbarometer 2,63 Prozent niedriger bei 5.868,00 Punkten geschlossen.
Die Vorgaben sind negativ: Der Dow Jones Industrial hatte am Vortag nach Handelsschluss an den europäischen Börsen noch rund 145 Punkte eingebüsst und sehr schwach geschlossen. Auch für die Börsen in Asien ging es kräftig nach unten. Der Nikkei-225-Index schloss mit minus 4,70 Prozent, der Hang Seng Index rutschte um 5,40 Prozent ab. «Vor allem der Kursrutsch im Nikkei klingt nicht gut. Die anderen asiatischen Märkte sind ja immer etwas sprunghaft», sagte ein Händler am Morgen.
An der Börse in London rücken Rohstoff- und Bergbaukonzerne in den Fokus. Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton hat sein Übernahmeangebot für den Konkurrenten Rio Tinto erhöht. BHP war in Zugzwang geraten, nachdem kurz vor dem Auslaufen einer Frist für ein formelles Angebot am heutigen Mittwoch die Konkurrenten Chinalco und Alcoa mit zwölf Prozent bei Rio Tinto eingestiegen waren. Zudem berichtete der australisch-britische Rohstoffkonzern am Dienstagabend über ein erfolgreich verlaufenes erstes Halbjahr. Analysten teilen die Meinung von BHP-Chef Marius Kloppers, wonach «zwingende Gründe» für einen Zusammenschluss von Rio TInto und BHP sprächen.
Papiere von Aviva sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Der grösste britische Versicherer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seine Erträge gesteigert. Auch Titel von British Sky Broadcasting dürften für Gesprächsstoff sorgen. Der Bezahlsender musste im ersten Halbjahr einen Rückgang beim operativen Gewinn verbuchen.
In Paris dürften die Aktien von France Telecom nach der Bekanntgabe von Jahreszahlen in Bewegung geraten. Der Telekomkonzern hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn kräftig gesteigert und will daran auch die Aktionäre teilhaben lassen. Mit den Zahlen lag das Unternehmen über den Schätzungen der Analysten.
Im Blick stehen zudem Papiere von LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton . Der Luxuskonzern hat 2007 Umsätze und Gewinn gesteigert. Nach Zahlen rücken auch die Titel von Electrolux mit in den Blick. Der Haushaltsgerätehersteller hat im vierten Quartal zwar einen unteren den Erwartungen liegenden Umsatz erwirtschaftet, beim operativen Gewinn aber positiv überrascht. Ausserdem erhöht Electrolux seine Dividende.
Lkw-Titel rücken an der Börse in Stockholm in den Fokus. Sowohl Scania als auch Volvo berichten über ihr Jahresergebnis. Scania hat im vierten Quartal nach Ansicht von Analysten dank des anhaltenden Booms am Nutzfahrzeugmarkt bei Umsatz und Gewinn weiter zugelegt. Volvo hat zwar im vierten Quartal dank starker Umsätze seinen Gewinn steigern können, damit aber die Markterwartungen verfehlt.
Aktien von Alfa Laval sind nach Zahlen ebenfalls einen Blick wert. Das Industrieunternehmen hat im vierten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt und damit die Markterwartungen übertroffen. Die Fluggesellschaft SAS ist im vierten Quartal ins Minus gerutscht. Marktexperten hatten zuvor mit einem Gewinn gerechnet. Auch die Umsätze fielen enttäuschend aus. (awp/mc/ps)