EU-Ausblick: Verluste – Negative Vorgaben – BNP und ING mit Zahlen

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.764 Punkten, was einem Minus von 1,08 Prozent zum Vortagsschluss entspricht. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 0,70 Prozent niedriger bei 5.919 Zählern.


Wegen erhöhter Sorgen um die US-Wirtschaft angesichts des steigenden Ölpreises waren die US-Börsen am Vorabend nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte im Vergleich zum Börsenschluss in Europa noch 72 Punkte verloren und im Minus geschlossen. Der Nikkei-225-Index gab am Morgen 3,25 Prozent ab. Eine Flut von Unternehmenszahlen dürfte wie schon am Vortag bei Einzelwerten für Bewegung sorgen. Am Nachmittag könnten zudem Konjunkturdaten aus den USA neue Impulse geben.


BNP Paribas hat wie bereits angekündigt im vergangenen Jahr unter den Folgen der weltweiten Kreditkrise gelitten. Wie die französische Grossbank mitteilte, wurden im Zusammenhang mit der Finanzkrise 1,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Der Jahresüberschuss sei dennoch um 7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Beide Kennziffern lagen im Rahmen der Analystenprognosen.


Die ING Groep bekam im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Finanzkrise kaum zu spüren und traf mit ihren Zahlen den Markterwartungen. Für das laufende Jahr zeigte sich die Bank dennoch zurückhaltend. Der Gewinn kletterte im vierten Quartal von 2,101 auf 2,482 Milliarden Euro. Die Verluste im Zusammenhang mit der Subprime-Krise lagen den Angaben zufolge bei 194 Millionen Euro vor Steuern.


Schneider Electric rechnet nach einem deutlichen Gewinn- und Umsatzplus 2007 für das laufende Jahr weiterhin mit einer höheren operativen Marge. Die Marge vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen (EBITA-Marge) habe im vergangenen Jahr bei 14,8 Prozent gelegen und solle 2008 auf 15 Prozent wachsen, teilte der französische Elektrokonzern mit und bestätigte damit die bisherige Zielvorgabe. Der Umsatz soll organisch wie bereits angekündigt um 6 bis 8 Prozent zulegen.


Electricite de France (EdF) hat sein Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Prozent auf 15,21 Milliarden Euro gewachsen, teilte der französische Versorger mit. Der Konzern, der in Deutschland an EnBW beteiligt ist, erfüllte damit seine selbst gesteckten Ziele. Der Überschuss blieb mit 5,62 Milliarden Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, übertraf aber die Erwartungen. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Schnitt nur mit 4,76 Milliarden Euro gerechnet.


Heineken hat mit seinen Zahlen die Marktprognosen übertroffen und sieht 2008 ein weiteres Jahr mit organischem Wachstum. Der Nettogewinn vor Sonderposten stieg von 930 Millionen auf 1,119 Milliarden Euro und lag damit im Rahmen der Ziele des niederländischen Brauereikonzerns. Analysten hatten mit 1,035 Milliarden Euro gerechnet. Der Umsatz erreichte 12,564 Milliarden Euro im Vergleich zu den vom Markt erwarteten 12,625 Milliarden Euro.


In London stehen Minenwerte nach Zahlen von Anglo American im Fokus. Die Bergbaugesellschaft hat im vergangenen Jahr vom Anstieg der Rohstoffpreise profitiert. Der zu Grunde liegende Überschuss sei um 5 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar gewachsen, teilte die Gesellschaft mit. Der operative Gewinn vor Sonderposten kletterte um 2,9 Prozent auf 10,12 Milliarden Dollar und damit auf einen Rekordstand. Beim Umsatz verbuchte Anglo American hingegen einen Rückgang.


Alliance & Leicester hat im vergangenen Jahr beim Vorsteuergewinn einen Rückgang von 569 auf 399 Millionen britische Pfund hinnehmen müssen. Für 2008 erwartet der britische Baufinanzierer ein «niedrigeres Kreditvolumen als in den vergangenen Jahren». (awp/mc/ps)

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