EU-Ausblick: Verluste – Sehr schwache Vorgaben aus USA und Japan

Nachbörslich enttäuschte zudem der weltgrösste Chiphersteller Intel mit seiner Bilanz.


Der Future auf den EuroSTOXX 50 entsprach am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.111 Punkten. Am Dienstag hatte der Index 2,26 Prozent auf 4.140,94 Zähler verloren und damit auf dem niedrigsten Stand seit September vergangenen Jahres geschlossen. Finspreads erwartet den britischen Leitindex FTSE 100 bei 5.985,5 Punkten, nachdem er tags zuvor um 3,06 Prozent auf 6.025,60 Punkte gefallen war.


Intel verfehlte im vierten Quartal die Markterwartungen bei Gewinn und Umsatz, was an diesem Morgen die Branchenkollegen in Europa sowie die Ausrüster und Zulieferer in Mitleidenschaft ziehen dürfte. In den Blick rücken dürften daher beispielsweise Philips , Nokia und Alcatel-Lucent. ASML Holding legte selbst Zahlen zum vierten Quartal vor und traf weitgehend die Erwartungen der Analysten. Allerdings wurde der Ausblick verändert. Nachdem es im Oktober noch hiess, dass der Umsatz in den ersten neun Monaten 2008 höher als im Vorjahr ausfallen dürfte, teilte ASML nun nur noch mit, im unsicheren Marktumfeld für robuste Umsätze im ersten Halbjahr gut positioniert zu sein.


Die Bankenwerte könnten, nachdem sie am Dienstag bereits kräftig unter den schwachen Zahlen der Citigroup und Nachrichten über eine neue Finanzspritze für Merrill Lynch gelitten hatten, erneut unter Druck geraten. Die UBS senkte in einer Studie über die europäischen Finanztitel zahlreiche Kursziele.


Die französische Hotelkette Accor sticht mit ihrer angehobenen Gewinnprognose für das abgelaufene Jahr positiv hervor. Wegen des starken vierten Quartals dürfte der operative Gewinn vor Steuern und Einmaleffekten nun etwas über 900 Millionen Euro liegen, hiess es nach der Vorlage vorläufiger Eckdaten. Bisher war Accor von einem Gewinn zwischen 870 und 890 Millionen Euro ausgegangen.


In Grossbritannien dürften schwer gewichtete Bergbauwerte wegen eines Zwischenberichts von Rio Tinto im Fokus stehen. Das weltweit drittgrösste Minenunternehmen gab bekannt, dass die Eisenerzproduktion 2007 um 9,0 Prozent auf den Rekordwert von 179 Millionen Tonnen gestiegen sei. Auch die Aluminium-Produktion sei durch die Übernahme der kanadischen Alcan beträchtlich gesteigert worden, teilte der australisch-britische Konzern mit.


Autowerte könnten nach den aktuellen Aussagen des europäischen Herstellerverbands ACEA in den Blick rücken. Der Autoabsatz in Europa sei im vergangenen Jahr trotz des schwachen deutschen Marktes leicht gestiegen, hiess es dort. Insgesamt seien in dem Jahr in der EU ohne Zypern und Malta sowie den EFTA-Staaten Norwegen, Schweiz und Island 15,96 Millionen Pkw neu zugelassen worden, 1,1 Prozent mehr als 2006.


In der Schweiz eröffnete die SGS die Berichtssaison. Der Genfer Warenprüf- und Inspektionskonzern verbesserte seine Ergebnisse 2007 wegen der starken Weltwirtschaft und des regen Handels deutlich, wie das Unternehmen am Morgen mitteilte. Die Schätzungen der von der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP befragten Analysten wurden beim Umsatz übertroffen. Mit Blick auf die Gewinne lagen trafen die vorlegten Zahlen im Schnitt die Prognosen der Experten. (awp/mc/pg)

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