EU-Eröffnung: Deutliche Kurserholung – Eni schreibt roten Zahlen

Händler verwiesen auf die kräftige Kurserholung an der Wall Street in der letzten Handelsstunde am Vorabend als entscheidenden Antrieb für die europäischen Märkte.


Trotz schwacher Geschäftszahlen zählten auch die Aktien des italienischen Öl- und Energiekonzerns Eni zu den Gewinnern am Markt und schafften ein Kursplus von 2,38 Prozent auf 17,22 Euro. Wegen des starken Einbruchs beim Ölpreis und der weltweiten Wirtschaftskrise rutschte das Unternehmen im vierten Quartal in die roten Zahlen. Unter dem Strich stand laut Konzernangaben ein Minus von 874 Millionen Euro nach einem Gewinn von rund drei Milliarden Euro im Vorjahr.


Dann gab es auch Geschäftszahlen vom französischen Reifenhersteller Michelin. Auch hier schafften die Aktien trotz eines überraschend starken Gewinneinbruchs ein deutliches Kursplus und gewannen zuletzt 2,78 Prozent auf 31,82 Euro. Vor allem wegen des eingebrochenen Autoabsatzes gab der Überschuss nach Konzernangaben von 774 auf 360 Millionen Euro nach. Das Management rechnet erst im zweiten Halbjahr mit einer Erholung des Reifenmarktes. Trotz der schwachen Geschäfte will Michelin dennoch in Wachstumsmärkte expandieren.  


Einen Tag nach den Geschäftszahlen sorgte der französische Ölkonzern TOTAL zum Wochenschluss erneut für Schlagzeilen. Konzernchef Christophe de Margerie heizte am Vormittag die Übernahmefantasie der Anleger an. Der Konzern sollte die aktuell niedrigen Marktpreise für Akquisitionen nutzen, sagte de Margerie. Derzeit führe das Unternehmen bereits Gespräche mit dem Mitbewerber Petrobras über eine mögliche Kooperation bei den Geschäften in Brasilien. Total-Aktien konnten nach der Aussage mit einem Plus von 2,26 Prozent auf 41,21 Euro deutlich zulegen.


Dann bestätigte der französische Medienkonzern Lagardere trotz der Wirtschaftskrise die Prognose für den operativen Gewinn 2008. Allerdings schrumpfte der Umsatz laut Konzernangaben von 8,582 auf 8,214 Milliarden Euro. Damit blieben die Franzosen beim Umsatz hinter der Durchschnittsprognose der Analysten in Höhe von 8,3 Milliarden Euro zurück. Dennoch legten die Aktien von Lagardere 1,25 Prozent auf 29,87 Euro zu.


Schliesslich konnten auch die Aktien führender europäischer Chiphersteller kräftig zulegen. Analysten der Schweizer Grossbank UBS setzten die europäischen Halbleiter-Hersteller von zuvor «Underweight» auf «Overweight». Die bessere Bewertung des angeschlagenen Chip-Sektors sorgte bei den Aktien von ASML Holding für ein Plus von 1,83 Prozent auf 13,62 Euro. Die Papiere von STMicroelectronics sprangen 5,12 Prozent auf 4,39 Euro nach oben, nachdem UBS die Aktien von STMicroelectronics noch gesondert nach oben stufte. (awp/mc/ps/11)

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