Der französische CAC-40-Index legte derweil um 0,11 Prozent auf 3.212,99 Zähler zu. Die US-Börsen hatten am Vortag uneinheitlich geschlossen. Das neue milliardenschwere Kreditprogramm der US-Notenbank Fed konnte die Standardwerte stützen, Technologietitel kamen indes nach zwei Tagen kräftiger Gewinne leicht unter Druck. Am Morgen stand der Future auf den Dow Jones 4 Punkte über seinem Niveau zum europäischen Börsenschluss vom Dienstag.
Der Nikkei-225-Index schloss an der Tokioter Börse mit einem Abschlag von 1,33 Prozent. Am Nachmittag stehen vor dem morgigen US-Feiertag noch zahlreiche US-Konjunkturdaten auf der Agenda, wobei insbesondere die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter (durable goods) und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan Beachtung finden dürften. Zudem warten die Marktteilnehmer auf das Paket der Europäischen Union, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll. Dabei werden sie vor allem auf die geplante Verteilung der Mittel achten.
«Die Marktteilnehmer werden wohl erst einmal Luft holen», sagte ein Händler. Spätestens die US-Daten dürften den Börsen dann eine Richtung geben, so der Börsianer. Die Aktien des Bergbaukonzerns Rio Tinto gehörten mit einem Abschlag von 1,81 Prozent auf 1.5221,94 Pence erneut zu den Verlierern. Am Dienstag hatte BHP Billiton sein Übernahmeangebot für Rio zurückgezogen.
Das Thema Übernahme bewegte auch die Titel des spanischen Ölkonzerns Repsol-YPF und Sacyr Vallehermoso. Die spanische Regierung setzt sich dafür ein, dass der Ölkonzern unabhängig bleibt, während der russische Ölkonzern LUKoil gerade versucht, bis zu 30 Prozent an dem spanischen Konkurrenten von Repsol-Grossaktionär Sacyr abzukaufen. Gleichzeitig betonte Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero, er werde nicht in den freien Markt eingreifen. Offenbar hat Sacyr die Regierung um alternative Käufer-Adressen für seine 20 Prozent an Repsol gebeten, berichtet die Zeitung «El Mundo». Sacyr-Aktien legten um 7,28 Prozent auf 7,96 Euro zu, während sich Repsol-Titel um 1,28 Prozent auf 14,66 Euro verbilligten.
Darüber hinaus gehörten Ölaktien insgesamt zu den stärksten Verlierern unter den europäischen Aktien. Papiere von BP, TOTAL und Royal Dutch Shell gaben zwischen 0,80 und knapp 2,50 Prozent ab. Der Ölpreis fiel unterdessen in Richtung 50 Dollar je Barrel zurück.
Die Aktien von United Utilities fielen nach Zahlen mit einem Abschlag von 3,11 Prozent auf 624,00 Pence stärker als der Markt. Der Versorger hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 368,6 Millionen Pfund verdient und damit die Markterwartungen knapp verfehlt. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, seine Zwischendividende um 30 Prozent auf 10,64 Pence je Anteilsschein zu kürzen.
In der Schweiz rückten Werte wie die Swiss Life Holding in den Fokus. Der Lebensversicherer hat angekündigt, aus Kostengründen etwa 200 Stellen streichen zu wollen. Damit könnten die Kosten bis 2012 um etwa 90 Millionen Schweizer Franken gesenkt werden. Die Papiere büssten 2,86 Prozent auf 68,00 Franken ein.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche Holding hat für sein Mittel Tarceva gegen Lungenkrebs die endgültige Zulassung der britischen Gesundheitsbehörden erhalten. Allerdings bekam Roche diese erst, nachdem sich der Konzern bereit erklärt hat, das Mittel günstiger anzubieten. Die Aktien fielen mit einem Minus von 1,41 Prozent auf 160,70 Franken deutlich stärker als der Gesamtmarkt. (awp/mc/ps/11)