EU-Eröffnung: Etwas fester – Bilanzen und US-Vorgabe stützen

Händler verwiesen auf die starke Schlusserholung an der Wall Street dank erneut aufflammender Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung. Der Dow Jones hatte nach Börsenschluss in Europa noch rund 170 Punkte zugelegt und fast den Sprung ins Plus geschafft.


Für den EuroSTOXX 50 ging es um 0,77 Prozent auf 4.390,62 Zähler hoch. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,75 Prozent auf 3.807,15 Punkte. Der Euronext 100 stieg um 0,85 Prozent auf 1.029,24 Punkte. In Paris kletterte der CAC 40 0,98 Prozent auf 5.730,52 Zähler. Der Londoner Leitindex FTSE 100 legte um 1,08 Prozent auf 6.552,30 Punkte zu.


France Telecom eroberten mit plus 3,96 Prozent auf 24,68 Euro den ersten Platz im EuroSTOXX 50 und stützten mit ihrer Bilanz den Telekomsektor europaweit. Der französische Telekomkonzern hat im abgelaufenen Quartal seinen Umsatz erhöht und die Erwartung für das laufende Geschäftsjahr angehoben.


Auch Air Liquide legte Zahlen vor. Der französische Industriegase-Hersteller hat im dritten Quartal getrieben von organischem Wachstum und Übernahmen deutlich mehr umgesetzt als im Vorjahr und geht weiter davon aus, den Gewinn im laufenden Jahr zweistellig steigern zu können. Die Aktie fiel dennoch leicht um 0,23 Prozent auf 94,00 Euro.


L’Oreal-Titel gaben nach der Bilanzvorlage und negativen Analystenkommentaren am Ende des EuroSTOXX 50 um 2,45 Prozent auf 89,20 Euro nach. Der französische Kosmetikkonzern hat nach einem Umsatzplus im dritten Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Die UBS stufte das Papier von «Buy» auf «Neutral» ab und bestätigte das Kursziel von 100 Euro. Goldman Sachs senkte das Ziel von 77 auf 76 Euro beim Rating «Sell».


Renault verbuchte im dritten Quartal dank neu überarbeiteter Modelle wie dem Twingo oder Laguna und der Billigwagenmarke Dacia ein Umsatzplus, blieb aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die Planungen für das laufende Geschäftsjahr bestätigte der Autobauer. Die WestLB senkte ihr Kursziel von 113 auf 108 Euro und blieb bei der Einstufung «Hold». Die Aktie entwickelte sich mit plus 1,47 Prozent auf 107,26 Euro etwas besser als der Markt.


Papiere von Banco Santander Central Hispano (BSCH) stiegen um 1,30 Prozent auf 14,00 Euro. Die spanische Bank hat in den ersten neun Monaten des Jahres dank Sondereffekten ihren Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen der meisten Analysten übertroffen.


In Schweden übernahmen Anteilscheine von Ericsson mit minus 0,94 Prozent auf 18,98 schwedische Kronen die rote Laterne. Der schwedische Telekomausrüster hat seine Prognose für 2007 sowie die in der vergangenen Woche vorgelegten vorläufigen Zahlen bestätigt. Letztere hatten deutlich unter den eigenen Erwartungen und denen der Analysten gelegen. Nach der Gewinnwarnung hat das Unternehmen auch einen neuen Finanzvorstand berufen.


Stora Enso gewannen nach Zahlen 4,41 Prozent auf 112,50 Euro und waren damit bester Wert im OMX Stockholm 30 Index. Der finnische Papierhersteller hat zwar im dritten Quartal wegen höherer Holzpreise und des schwachen Dollars einen Gewinnrückgang verzeichnet und für den Rest des Jahres vor einer Fortsetzung dieser Entwicklung gewarnt. Allerdings kündigte das Unternehmen auch den Abbau von Stellen an.


In London quittierten Royal Dutch Shell die Bilanzvorlage mit einem unterdurchschnittlichen Plus von 0,88 Prozent auf 2.074,00 Pence. Der britisch-niederländische Ölkonzern hat im dritten Quartal angesichts höherer Kosten, Produktionsrückgängen und sinkender Raffinerie-Margen weniger Gewinn verbucht als im Vorjahr.


ABB-Papiere legten in Zürich als Spitzenreiter um 2,98 Prozent auf 33,16 Schweizer Franken zu. Der Elektrotechnikkonzern hat seinen Nettogewinn im vergangenen Quartal deutlich gesteigert und damit erheblich über den Analystenschätzungen gelegen. Auch der Ausblick fiel positiv aus. Börsianer begrüssten, dass ABB die Erwartungen der Analysten auf allen Ebenen übertreffen konnte und sich für die nähere Zukunft weiterhin zuversichtlich zeige. (awp/mc/gh)

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