EU-Eröffnung: Etwas fester – Gewinne bei Banken und Autos

Wichtige Quartalszahlen europäischer Unternehmen stehen am letzten Handelstag der Woche nicht auf dem Programm. Am Nachmittag könnten aber US-Konjunkturdaten wie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan nochmal für Kursbewegungen sorgen.


«Auch wenn wir derzeit eine leichte Erholung sehen, dürften uns die Probleme der letzten Zeit weiterhin verfolgen», sagte Philippe Gijsels, Kapitalmarktstratege bei der Fortis Bank. «Die Probleme in Griechenland machen uns noch immer zu schaffen und dehnen sich jetzt auch noch auf Portugal aus.» Auch Obama sorge mit seinen Äusserungen für Unruhe. Das Votum des US-Senats für eine zweite Amtszeit für Bernanke gebe aber etwas Sicherheit, ergänzte Gijsels.


Finanzwerte zeigten sich ingesamt etwas fester. ING sprangen mit einem Plus von 2,30 Prozent auf 6,794 Euro an die Spitze im EuroStoxx 50. Barclays gewannen in London mehr als 2 Prozent. Credit Suisse verteuerten sich in Zürich um etwas mehr als 1 Prozent.


Auto-Aktien zählten ebenfalls zu den Gewinnern an Europas Börsen. Händler verwiesen auf eine positive Autostudie der Bank HSBC als Unterstützung. Sämtliche Risikofaktoren, etwa das Auslaufen der Abwrackprämien, seien mittlerweile bekannt und das Aufwärtspotenzial für den Sektor werde vom Markt noch immer unterschätzt, urteilen die HSBC-Analysten. Papiere von Renault gewannen 0,69 Prozent auf 34,175 Euro. Fiat verteuerten sich in Mailand um 1,03 Prozent auf 8,86 Euro.


STMicroelectronics konnten von den guten Zahlen vom Chiphersteller Infineon nicht profitieren und verloren 1,05 Prozent auf 5,857 Euro. Auch ASML Holding notierten leicht im Minus. Infineon hatte nach einem unerwartet starken Umsatz- und Ergebnisplus im ersten Geschäftsquartal seine Prognose für das Geschäftsjahr nach oben geschraubt.


Minenaktien konnten in London Gewinne verbuchen. BHP Billiton legten um 1,38 Prozent auf 1.868 Pence zu. Der weltgrösste Minenbetreiber bewilligte ein Ausgabenprogramm in Höhe von 1,93 Milliarden Dollar zur Expansion seines australischen Eisenerz-Geschäfts. BHP reagiert damit auf die wachsende Nachfrage nach dem Rohstoff seitens chinesischer Stahlhersteller. (awp/mc/ps/10) 

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