EU-Eröffnung: Etwas fester – Positive Unternehmensbilanzen

Händler verwiesen auf positive Vorgaben als Antrieb: Der Dow Jones Industrial hatte am Vorabend nach Börsenschluss in Europa noch 100 Punkte gewonnen und gut behauptet geschlossen. Die asiatischen Börsen verzeichneten am Morgen teilweise deutliche Kursgewinne. «Der Markt läuft fast ohne Volumen nach oben», gab indes ein Londoner Börsianer zu bedenken. Daher bezweifle er die Nachhaltigkeit der Entwicklung. Im Blick steht europaweit eine Flut von Unternehmensbilanzen, die überwiegend die Erwartungen übertrafen.


Der EuroSTOXX 50 legte 0,46 Prozent auf 4.376,42 Zähler zu. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,66 Prozent auf 3.802,14 Punkte. Der Euronext 100 verzeichnete Aufschläge von 0,69 Prozent auf 1.023,84 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,54 Prozent auf 5.692,04 Zähler. Der Londoner Leitindex FTSE 100 kletterte 0,90 Prozent auf 6.517,70 Punkte.


Schneider Electric kletterten in Paris mit plus 3,95 Prozent auf 96,10 Euro an die CAC40-Spitze. Der französische Elektrokonzern ist im dritten Quartal stärker gewachsen als erwartet und sieht das Gesamtjahr nun optimistischer. Konkrete Ertragsziele gab Schneider nicht. ING nannte die Zahlen «sehr gut». Die Aktie sei ungerechtfertigt «dramatisch unterbewertet».


Dagegen gehörten an der Londoner Börse BP-Papiere nach enttäuschenden Zahlen mit plus 0,08 Prozent auf 605,50 Pence zu den schwächsten Werten im «Footsie». Der britische Ölkonzern hat im dritten Quartal einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Für das Gesamtjahr bestätigte BP indes seine Produktionsprognose. BHP Billiton legten indes um 1,87 Prozent auf 1.797,00 Pence zu. Der australisch-britische Rohstoffkonzern hat aufgrund einer starken Nachfrage in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres seine Produktion von Eisenerz kräftig erhöht. Prudential gewannen 1,78 Prozent auf 743,00 Pence. Der Versicherer hat in den ersten neun Monaten des Jahres sein Neugeschäft kräftig gesteigert.


In der zweiten Reihe schossen Umbro 14,39 Prozent auf 188,75 Pence hoch. Der weltweit grösste Sportartikelhersteller Nike streckt seine Fühler weiter nach Europa aus und will für rund 285 Millionen Pfund den britischen Fussballteamausrüster übernehmen. Je Aktie bietet Nike den Anteilseignern 193,06 (inklusive Dividende 195) Pence.


Auch in Skandinavien gaben Zahlen den Aktien einzelner Unternehmen Auftrieb. So sprangen in Stockholm Alfa Laval um 10,66 Prozent auf 472,50 schwedische Kronen hoch und damit an die Spitze des OMX Stockholm 30 Index. Der Hersteller von Produkten für die Trennung und den Transport von Gütern hat im dritten Quartal deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Ein Analyst von Handelsbanken rechnet nun mit einer erheblichen Anhebung der Marktprognosen. In Norwegen gehörte die Aktie von Aker Kvaerner mit plus 5,67 Prozent auf 177,00 norwegische Kronen zu den grössten Gewinnern. Der Mischkonzern hat im dritten Quartal mit seinem Vorsteuergewinn wegen niedrigerer Kosten und Hedging-Gewinnen die Erwartungen übertroffen.


In Zürich kletterten Lonza-Aktien mit plus 3,51 Prozent auf 135,70 Franken die Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) . Nach eigenen Angaben wird der Spezialchemiekonzern im Gesamtjahr ein deutlich höheres Wachstum beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichen, als es die bisherigen mittelfristigen Vorgaben vorgesehen haben. In den ersten neun Monaten sei die Geschäftsentwicklung stark ausgefallen. (awp/mc/pg)

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