EU-Eröffnung: Etwas fester – Positive Vorgaben nach Intel-Zahlen

Bereits die asiatischen Märkte hätten dies mit freundlichen Kursen quittiert. Angesichts zahlreicher wichtiger US-Konjunktur- und Unternehmensdaten wie den Verbraucherpreisen, dem Quartalsbericht von JPMorgan und am Abend dem Beige Book dürften die Anleger jedoch im Handelsverlauf zunehmende Zurückhaltung zeigen.


Der EuroSTOXX 50 gewann in den ersten Minuten 0,87 Prozent auf 3.723,01 Zähler. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, legte um 0,95 Prozent auf 3.118,85 Zähler zu. Der britische FTSE 100 verbesserte sich um 0,65 Prozent auf 5.945,10 Punkte.


Das Interesse der Anleger fokussierte sich europaweit vor allem auf zahlreiche Unternehmen mit Zwischenberichten. So gewannen Papiere von LVMH an der Spitze des EuroSTOXX 4,79 Prozent auf 69,84 Euro. Der französische Luxusgüterkonzern hat seinen Umsatz im ersten Quartal gesteigert und sein Ziel bekräftigt, im laufenden Jahr ein «handfestes Wachstum» zu erzielen. Deutlich nach unten ging es indes für L’Oreal , die am Indexende 6,17 Prozent auf 74,70 Euro verloren. Der Kosmetikkonzern verzeichnete aufgrund deutlich gesunkener Umsätze in einem «ausserordentlich schwierigen Umfeld» in Nordamerika ein unerwartet geringes weltweites organisches Wachstum. Die UBS reagierte mit einer Senkung der Einstufung von «Buy» auf «Neutral» und kürzte das Kursziel von 96 auf 89 Euro. Cheuvreux bestätigte die Papiere indes mit «Buy» und Ziel 94 Euro.


Accor gaben mit minus 0,62 Prozent auf 48,05 Euro ebenfalls nach. Die französische Hotelkette hat im ersten Quartal wegen Ausgliederungen ein leichtes Umsatzminus verzeichnet. Gefragt waren in Paris indes Peugeot-Papiere, die sich um 1,48 Prozent auf 44,60 Euro verbesserten. Der französische Autohersteller will seinen Aktionären zum ersten Mal seit fünf Jahren eine höhere Dividende von 1,50 je Aktie zahlen. In den vergangenen fünf Jahren hatte der Autohersteller jeweils 1,35 Euro ausgezahlt.


ASML konnten die freundlichen Branchenvorgaben von Intel in Amsterdam nicht umsetzen – die Papiere verloren 0,72 Prozent auf 15,08 Euro. Der niederländische Ausrüster der Chipindustrie hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verbucht und die Jahresprognose heruntergeschraubt. «Die Zahlen waren in-line, aber der Ausblick ist lausig», sagte ein Händler.


Im «Footsie» gewannen Experian nach einem Zwischenbericht um 6,74 Prozent auf 380,00 Pence. Der Anbieter von Dienstleistungen im Daten- und Informationsmanagement hat im zweiten Halbjahr ein organisches Umsatzwachstum von zwei Prozent verzeichnet. Merrill Lynch sah dies besser als erwartet. Die schwer gewichteten Titel von Rio Tinto verteuerten sich um 1,76 Prozent auf 6.113 Pence. Der Bergbaukonzern hat im ersten Quartal mit den Eisenerz-Umsätzen ein neues Rekordlevel erreicht, auch wenn das Förderungsvolumen leicht unter dem Schlussquartal des Vorjahres gelegen hat. Auch im Aluminium-Geschäft wurden neue Höchststände erreicht.


Legal & General sackten indes gegen den Markttrend um 6,65 Prozent auf 122,20 Pence ab. Der Versicherungskonzern hat im ersten Quartal das Neugeschäft zwar im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, warnte jedoch vor schwierigeren Marktbedingungen. Es sei klar, dass das Vorsorge- und Versicherungsgeschäft unter Druck stünden, kommentierte Merrill Lynch. Die Experten bestätigten ihr Votum mit «Neutral».


Roche legten in Zürich um 2,10 Prozent auf 170,50 Franken zu. Die Roche-Tochtergesellschaft Chugai hat in Japan die Zulassung für das Arthritis-Mittels Actemra erhalten. Dabei handele es sich um die weltweit erste Zulassung des Medikamentes gegen rheumatoide Arthritis, teilte der Schweizer Pharmakonzern mit. (awp/mc/ps)

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