EU-Eröffnung: Etwas fester; Rohstoffwerte führen Kurserholung an
Händler Matt Buckland von CMC Markets sprach von einer Erholungsbewegung nach dem Kursrutsch vom Vortag. «Ob diese Gegenbewegung allerdings nachhaltig ist, bleibt abzuwarten. An der fundamentalen Basis hat sich jedenfalls nichts verbessert.» Am Nachmittag sollten neue Daten vom US-Immobilienmarkt im Auge behalten werden.
Angeführt wurde die Erholung von den konjunktursensitiven Rohstoffwerten, ArcelorMittal lagen mit plus 3,54 Prozent auf 14,775 Euro an der Spitze des Leitindex. Aber auch der am Vortag zeitweise um gut 10 Prozent eingebrochene Banken-Branchenindex tendierte etwas fester. In London sprangen Standard Chartered nach Zahlen um 8,86 Prozent auf 639,00 Pence und setzten sich damit an der «Footsie»-Spitze ab. Die britische Bank steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Vorsteuergewinn um 19 Prozent und sieht sich gut gerüstet für die Herausforderungen des laufenden Jahres. Die am Vortag nach der 12,5 Milliarden Pfund schweren Kapitalerhöhung abgerutschten HSBC-Papiere erholten sich um 0,38 Prozent auf 400,50 Pence.
UBS-Aktien gewannen in Zürich 3,85 Prozent auf 10,26 Franken. Die Citigroup hob ihr Votum von «Hold» auf «Buy» und gab ein Kursziel von 14 Franken an und reagierte damit positiv auf die Berufung von Oswald Grübel zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der Präsident der Schweizer Nationalbank, Jean-Pierre Roth, hatte am Vorabend vor dem Schweizerisch-Deutschen Wirtschaftsclub erklärt, dass die Gründung des so genannten SNB StabFunds bisher insgesamt ein Erfolg gewesen sei. Die von der UBS übernommenen Teile illiquider Aktiva hätten jedoch weiter an Wert verloren – das unterstreiche die Wichtigkeit der Auslagerung aus der Bilanz der Grossbank.
Ebenfalls in Zürich gewannen Aktien von Kühne + Nagel nach Zahlen 3,15 Prozent auf 55,70 Franken. Am Vortag waren die Papiere des Schweizer Logistik-Konzerns mit 53,85 Franken noch auf den tiefsten Stand seit Juli 2005 abgerutscht. Kühne + Nagel hatte im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt, ist aber beim Blick auf 2009 wenig zuversichtlich und will die Kosten weiter senken. Händler sahen neben den etwa im Rahmen der Erwartungen liegenden Zahlen vor allem die höhere Dividende als Antreiber der Erholungsbewegung. Nach 1,90 Franken je Aktie im Vorjahr schlug der Konzern eine Ausschüttung von 2,30 Franken je Aktie vor.
Dagegen brachen Danisco um 17,24 Prozent auf 168,00 dänische Kronen ein. Der Lebensmittelkonzern senkte seine Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von bisher 1,3 auf 1,15 Milliarden Kronen und kündigte aufgrund schwächerer Nachfrage zudem Stellenstreichungen an. (awp/mc/pg/12)