EU-Eröffnung: Etwas schwächer – Banken drücken Markt ins Minus

Am Vormittag fiel der EuroSTOXX 50 um 0,88 Prozent auf 2.278,26 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,94 Prozent auf 4.141,20 Punkte nach. Der französische CAC-40-Index sank um 0,92 Prozent auf 3.024,03 Zähler.


Die Investoren warteten auch gespannt auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), sagten Händler. Experten erwarten am frühen Nachmittag mehrheitlich eine Senkung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte auf dann 2,00 Prozent. Allerdings sei die Spannbreite der Schätzungen sehr hoch, kommentierte ein Börsianer. Am Nachmittag stehen zudem noch US-Konjunkturdaten wie der New York Empire State Index oder die Erzeugerpreise für Dezember auf der Agenda.


Unter den Finanztiteln fielen die Papiere der UniCredit am Ende des europäischen Leitindexes um 9,11 Prozent auf 1,58 Euro. Titel von BNP Paribas gaben um 5,19 Prozent auf 30,40 Euro nach, und für die Papiere des niederländischen Versicherers Aegon ging es um 3,52 Prozent auf 4,168 Euro nach unten.


Ausserhalb der Finanzbranche fielen die Titel von ASML um 1,01 Prozent auf 11,78 Euro. Der niederländische Chipindustrie-Ausrüster sieht nach einem verlustreichen vierten Quartal und einem Einbruch beim Auftragseingang keine schnelle Belebung auf dem Halbleitermarkt. Eine Voraussage, wann es wieder aufwärts gehe, sei derzeit unmöglich, hiess es bei der Zahlenvorlage. Das Zahlenwerk habe nach der Gewinnwarnung Mitte Dezember jedoch keine weiteren Überraschungen mehr enthalten, sagte Analyst Eric de Graaf von Petercam. Nach einem Verlust von 88 Millionen Euro im Schlussquartal 2008 senkte der Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie auch seine Umsatzprognose für das erste Quartal des laufenden Jahres.


In London stiegen die Papiere von Rio Tinto jedoch gegen den negativen Markttrend um 1,74 Prozent auf 1.404,00 Pence. Die fallenden Kupfer- und Aluminiumpreise haben den Gewinn des Bergbaukonzerns in der zweiten Jahreshälfte zwar belastet, der Rückgang bei der Produktion von Eisenerz hingegen fiel im vierten Quartal wie vom Unternehmen erwartet aus. Der Produktionsbericht habe die Vorhersagen des Marktes wohl nicht allzu weit verfehlt, kommentierte Glyn Lawcock, Leiter des Rohstoffresearch bei der UBS. Wichtiger sei nun jedoch, wie hoch die Abschreibungen auf den Lagerbestand ausfallen dürften.


Ferner gaben die Titel von Carphone Warehouse um 2,77 Prozent auf 96,50 Pence nach. Der Filialist für Telekommunikation berichtete zwar von einem starken Weihnachtsgeschäft in Grossbritannien. Händler verwiesen aber auch auf Gerüchte um eine Platzierung neuer Aktien – dies habe auf den Kurs gedrückt.


An der Börse in Zürich schliesslich brachen die Titel des Maschinen- und Anlagenbauers Sulzer um 8,97 Prozent auf 56,85 Franken ein. Die Auftragseingänge im abgelaufenen Geschäftsjahr seien hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben, betonten Börsianer. Die Bank Vontobel erwartet nun für 2009 einen «merkbar zurückgehenden» Auftragsbestand. (awp/mc/ps/14)

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