EU-Eröffnung: Etwas schwächer – Iberdrola profitieren von Wahl in Spanien
Für den STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, ging es um 0,92 Prozent auf 3.029,09 Zähler nach unten. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,74 Prozent auf 5.657,90 Zähler. Die US-Börsen hatten am Freitag nach schwachen Arbeitsmarktdaten ihre Talfahrt fortgesetzt. Der Weltleitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte im späten Geschäft im Vergleich zum Börsenschluss in Europa noch 89 Punkte abgegeben und 1,22 Prozent tiefer geschlossen. Der Nikkei-225-Index schloss mit minus 1,96 Prozent. Auf der Agenda stehen nach Händlereinschätzung keine bedeutenden Termine.
Aktien spanischer Versorger gehörten nach der Wiederwahl des spanischen Ministerpräsidenten Zapatero zu den Gewinnern. Iberdrola-Aktien legten an der Spitze des IBEX-35-Index um 2,62 Prozent auf 10,18 Euro zu. Union Fenosa verteuerten sich um 1,12 Prozent auf 45,20 Euro. Einige Marktbeobachter erwarten nun eine weitere Konsolidierung im Versorgersektor. So hiess es von der UBS, der Wahlausgang sei positiv für Iberdrola und Union Fenosa, da Zapatero vergangene Woche gesagt habe, es gebe günstige Bedingungen für einen Eintritt der französischen Electricité de France (EdF) in den spanischen Markt. Zudem rechnen die Analysten mit einem weiteren Wachstum erneuerbarer Energien. EdF gewannen in Paris 0,21 Prozent auf 61,00 Euro.
Dagegen litten ArcelorMittal unter sehr schwachen Branchenvorgaben aus Japan, wo Papiere der Konkurrenten Nippon Steel und JFE Holdings zu den grössten Verlierern gehörten. ArcelorMittal waren mit einem Minus von 4,03 Prozent auf 47,64 Euro Schlusslicht im EuroSTOXX 50. In London legten Friends Provident nach einem Pressebericht um 1,44 Prozent auf 119,75 Pence zu. Im «Sunday Express» heisst es, der Finanzinvestor JC Flowers wolle eine Offerte über 3,5 Milliarden Pfund für den Lebensversicherer vorlegen.
Dagegen litten britische Minenkonzerne unter einem Bericht der «Sunday Times», dem zufolge Rio Tinto die Hürden in der Übernahmeschlacht mit dem Konkurrenten BHP Billiton höher legen will. Rio Tinto wolle den eigenen Anlegern mitteilen, sein Aluminiumgeschäft sei bis zu 20 Milliarden US-Dollar (9,9 Milliarden britische Pfund) mehr wert als die derzeitigen Schätzungen, so das Blatt. Rio Tinto verloren 4,93 Prozent auf 5.318,00 Pence, BHP Billiton gaben um 4,78 Prozent auf 1.514,00 Pence nach. Auch andere Minenwerte zeigten sich sehr schwach.
An der Zürcher Börse ging es für Kühne & Nagel nach der Bilanzvorlage um 4,14 Prozent auf 95,00 Schweizer Franken bergab. Die Logistikgruppe hat zwar im vergangenen Jahr ihren Nettogewinn nach Anteilen Dritter gesteigert, ist aber hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Das Unternehmen will seine Dividende von 1,50 auf 1,90 Schweizer Franken anheben und erwartet, im laufenden Jahr bei Luft- und Seefracht abermals klar besser als der Markt abzuschneiden. Die Zahlen seien wenig inspirierend, sagten Analysten in einer ersten Reaktion. (awp/mc/ps)