EU-Eröffnung: Etwas schwächer – Negative Vorgaben belasten

Wegen erhöhter Sorgen um die US-Wirtschaft angesichts des steigenden Ölpreises waren die US-Börsen am Vorabend nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte im Vergleich zum Börsenschluss in Europa noch 72 Punkte verloren und im Minus geschlossen. Der Nikkei-225-Index gab am Morgen 3,25 Prozent ab. Eine Flut von Unternehmenszahlen sorgte wie schon am Vortag bei Einzelwerten für Bewegung. Am Nachmittag könnten zudem Konjunkturdaten aus den USA neue Impulse geben.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor zuletzt 1,01 Prozent auf 3.766,87 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,97 Prozent auf 3.209,52 Punkte. Der Euronext 100 ging um 0,85 Prozent auf 865,34 Zähler zurück. In Paris fiel der CAC 40 um 0,94 Prozent auf 4.839,99 Zähler. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,12 Prozent auf 5.900,00 Punkte ein.


In London stürzten Alliance & Leicester nach Zahlen am «Footsie»-Ende um 13,12 Prozent auf 458,00 Pence ab. Der britische Baufinanzierer hat im vergangenen Jahr im Kerngeschäft einen deutlichen operativen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Grund waren hohe Abschreibungen auf kreditbesicherte Investments.


Heineken-Papiere gaben in Reaktion auf die Bilanzvorlage um 6,02 Prozent auf 36,53 Euro nach. Der niederländische Getränkekonzern hat zwar mit seinen Jahreszahlen die Marktprognosen übertroffen und sieht 2008 ein weiteres Jahr mit organischem Wachstum, hat aber vor steigenden Rohstoffpreisen gewarnt. Analysten vermissten zudem einen konkreten Ausblick.


Iberdrola entwickelten sich mit minus 1,46 Prozent auf 10,12 Euro besser als der spanische Aktienmarkt. Der spanische Versorger hat im abgelaufenen Jahr seinen Gewinn und Umsatz kräftig erhöht. «Die Zahlen sehen besser als erwartet aus, aber der Markt nimmt darauf keine Rücksicht», kommentierte ein Händler. Zudem hätten die Zahlen der Tochter Iberdrola Renovables klar enttäuscht.


Dagegen ging es für Titel von ING Groep um 3,91 Prozent auf 22,61 Euro hoch. Die niederländische Bank bekam im vergangenen Jahr die Auswirkungen der Finanzkrise kaum zu spüren und traf mit ihren Zahlen die Markterwartungen. Für das laufende Jahr zeigte sich die Bank dennoch zurückhaltend.


Papiere der BNP Paribas verteuerten sich um 1,02 Prozent auf 60,60 Euro. Die französische Bank hat wie bereits angekündigt im vergangenen Jahr unter den Folgen der weltweiten Kreditkrise gelitten. Im Zusammenhang mit der Finanzkrise hat das Institut 1,2 Milliarden Euro abgeschrieben. Der Jahresüberschuss sei dennoch um sieben Prozent auf 7,8 Milliarden Euro gestiegen. Beide Kennziffern lagen im Rahmen der Analystenprognosen. Die WestLB senkte ihr Kursziel von 98 auf 86 Euro, blieb aber bei ihrer Kaufempfehlung.


ArcelorMittal gewannen 0,92 Prozent auf 48,10 Euro. Der weltgrösste Stahlhersteller hat wie angekündigt mit dem Rückkauf eigener Aktien begonnen. Erworben worden seien 25 Millionen eigene Aktien zu einem Kurs von 46,60 Euro je Aktie, teilte das Unternehmen mit.


Anglo American entwickelten sich mit minus 1,49 Prozent auf 3.100,00 Pence etwas schwächer als der Markt. Die Bergbaugesellschaft hat im vergangenen Jahr vom Anstieg der Rohstoffpreise profitiert und wie erwartet einen Rekordgewinn erreicht. Beim Umsatz verbuchte Anglo American hingegen einen Rückgang, was mit dem Verkauf von Beteiligungen zusammenhängt. (awp/mc/ps)

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