Der Leitindex Dow Jones hatte am Vortag im späten Geschäft im Vergleich zum Europa-Schluss noch 111 Punkte oder 0,82 Prozent verloren. In Tokio schloss der Nikkei 225 leicht im Minus.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gab um 0,88 Prozent auf 4.431,63 Zähler nach. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, verlor 0,61 Prozent auf 3.897,70 Punkte. Der Euronext 100 verlor 0,74 Prozent auf 1.050,53 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,87 Prozent auf 5.950,78 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,61 Prozent auf 6.547,90 Punkte nach unten.
Grösster Gewinner im CAC 40 waren die Aktien von Alstom mit einem Plus von 0,31 Prozent auf 119,17 Euro. Nach eigenen Angaben übernimmt der französische Verkehrs- und Energietechnikkonzern den spanischen Windturbinen-Hersteller Ecotecnica für 350 Millionen Euro. Alstom erwartet einen Jahresumsatz von 300 bis 350 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von sieben Prozent für Ecotecnica.
Auf der Gegenseite stachen die Aktien von ArcelorMittal mit einem Minus von 2,03 Prozent auf 47,33 Euro hervor. Merrill Lynch stufte die Aktien des Stahlkonzerns von «Buy» auf «Neutral» zurück. Die Analysten verwiesen auf die schwachen Preise für unlegierten Stahl in Europa und den USA.
Übernahmefantasien sorgten für Bewegung bei Versorger-Aktien. Der spanische Energieversorger Union Fenosa und sein italienischer Partner Enel haben ihr Interesse an einer Übernahme einer Sparte des dänischen Konkurrenten Dong in Spanien bekundet. An der Offerte werde sich auch der portugiesische Versorger EDP Energias de Portugal beteiligen. Auch andere europäische Versorger sollen den Medienberichten zufolge ein Auge auf die zum Verkauf stehende Dong-Sparte geworfen. Als Interessenten gelten ausser Eufer auch E.ON und Electricite de France (EdF) sowie RWE und Babcock & Brown . Aktien von Union Fenosa gaben um 1,22 Prozent auf 39,53 Euro nach, während Enel-Titel 0,58 Prozent auf 7,92 Euro verloren.
Aktien von ABN Amro gaben um 0,90 Prozent auf 34,14 Euro nach. Im Bieterkampf um die niederländische Bankholding hat der niederländische Generalanwalt eine Empfehlung für einen Verkauf der US-Tochter LaSalle ohne vorherige Hauptversammlung ausgesprochen. ABN müsse für den Verkauf von LaSalle an die Bank of America nicht erst die Zustimmung der Aktionäre einholen, teilte der Berater des Obersten Gerichtshofes am Dienstag mit. Er riet dem Obersten Gericht, ein vorangegangenes Urteil eines Handelsgerichts zu verwerfen.
ABN Amro hatte den Verkauf von LaSalle an die BoA im April als Teil der geplanten Fusion mit der britischen Barclays Bank beschlossen. Ende Mai hatte ein Bieterkonsortium um die Royal Bank of Scotland (RBS) sein höheres Gebot aber an die Mitübernahme von LaSalle geknüpft. Barclays-Aktien gaben um 1,46 Prozent auf 709,50 Pence nach, während die Titel der RBS 0,23 Prozent auf 638,50 Pence verloren.
Im Blick standen zudem die Aktien von Iberdrola . Der spanische Versorger hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Energy East über 6,4 Milliarden Euro vorgelegt. Davon sollen 3,4 Milliarden in Bar ausgezahlt und rund 3 Millionen an Schulden des US-Unternehmen übernommen werden. Die Iberdrola-Aktien gaben um 1,73 Prozent auf 42,10 Euro nach und gehörten damit zu den schwächsten Werten im spanischen IBEX-35-Index .
In der Schweiz haben von Roche nach einem zunächst negativen Handelsstart um 0,05 Prozent auf 212,00 Franken zugelegt. Der Pharmakonzern hatte am Montagabend ein Übernahmeangebot für das US-Unternehmen Ventana Medical System für insgesamt rund 3 Milliarden US-Dollar abgegeben. Der Basler Konzern will dabei 75 Dollar je Ventana-Aktie in bar bieten. Der gebotene Preis liegt 55 Prozent über dem Dreimonatsdurchschnitt (48,30 USD).Roche bezeichnete die geplante Übernahme als strategisch, Kostensynergien würden nicht im Vordergrund stehen.
In London brachen die Aktien vom BAE Systems um 8,42 Prozent auf 405,00 Pence ein. Das US-Justizministerium hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Korruption bei dem britischen Rüstungskonzern eingeleitet. Seit Wochen kursierten Spekulationen, das Unternehmen habe im Zuge eines saudischen Rüstungsauftrages Bestechungsgelder gezahlt. (awp/mc/pg)