EU-Eröffnung: Etwas schwächer – RBS nach zahlen fest, AXA rutschen ab

Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, sank um 0,53 Prozent auf 3.283,45 Zähler. Der Euronext 100 gab um 0,51 auf 875,22 Punkte nach. In Paris notierte der CAC 40 um 0,65 Prozent tiefer auf 4.936,39 Punkten. Der Londoner FTSE 100 büsste 0,41 Prozent auf 6.051,70 Zähler ein.


Die US-Börsen sind am Vortag nach schwankendem Handelsverlauf letztlich uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) gab dabei nach Handelsende in Europa rund 23 Punkte ab. Die Vorgaben aus Asien sind ebenfalls gemischt: So ging der Nikkei-225-Index in Tokio mit minus 0,75 Prozent etwas schwächer aus dem Handel, der Hang Seng Index legte zuletzt indes 0,88 Prozent zu. Am Nachmittag sollten in den USA die Daten der zweiten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts zum vierten Quartal sowie die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Auge behalten werden.


Die Fortsetzung der Berichtssaison prägt erneut das Handelsgeschehen, wobei insbesondere der Finanzsektor mit Bilanzen der Royal Bank of Scotland (RBS) und Aviva sowie ABN Amro und AXA in den Fokus rückt. Papiere der Royal Bank of Scotland gewannen 1,34 Prozent auf 415,50 Pence. Die Grossbank hat ihren Gewinn im abgelaufenen Jahr wie erwartet gesteigert und eine höhere Dividende angekündigt. Zudem sollen die Synergien aus der Übernahme von Teilen der niederländischen Bank ABN Amro mit 2,3 Milliarden Euro um ein Drittel höher ausfallen als bislang angekündigt. Aviva zogen gar um 3,36 Prozent auf 630,50 Pence an. Der grösste britische Versicherer hat im abgelaufenen Jahr operativ mehr verdient als erwartet und will nun eine höhere Dividende zahlen.


Fortis gaben in Brüssel nach anfänglichen Gewinnen um 0,07 Prozent auf 15,02 Euro nach. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern sieht sich bei der Integration der übernommenen Teile von ABN Amro auf Kurs. Die von ihr gekauften Sparten der niederländischen Grossbank habe ihren bereinigten Gewinn im abgelaufenen Jahr von 1,158 Milliarden auf 1,335 Milliarden Euro gesteigert, teilte Fortis mit. Insgesamt ging der Überschuss wegen Einmaleffekten im Vorjahr allerdings zurück. AXA fielen mit minus 3,36 Prozent auf 23,04 Euro an das Ende des CAC-40. Der französische Versicherer hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr schwächer gesteigert als erwartet. Goldman Sachs hob indes seine Einstufung von «Sell» auf «Neutral» und gab ein Kursziel von 27,70 Euro an.


Auch in der Reaktion auf Bilanzen aus anderen Sektoren bot sich ein gemischtes Bild: Vinci verloren nach Zahlen vom Vorabend 1,35 Prozent auf 46,66 Euro. Der französische Baukonzern hat im zurückliegenden Jahr seinen Überschuss nicht so deutlich gesteigert wie von Experten erwartet. Den Umsatz hatten die Franzosen bereits bekannt gegeben. Pernod Ricard sprangen indes um 3,03 Prozent auf 73,09 Euro an. Der Wein- und Spirituosenkonzern hat nach einem starken ersten Halbjahr seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2007/08 zum zweiten Mal innerhalb eines Monats angehoben.


Telefonica legten in Madrid indes um 0,25 Prozent auf 19,68 Euro zu. Der spanische Telekommunikationskonzern hat im vergangenen Jahr dank lebhafter Zuwächse im Breitbandgeschäft Umsatz und Ergebnis deutlich ausgebaut. Für 2008 erwartet Telefonica ein Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent und eine OIBDA-Steigerung um 7,5 bis 11 Prozent.


Synthes stiegen in Zürich mit plus 1,63 Prozent auf 143,60 Franken an der SMI-Spitze . Das Medizintechnikunternehmen hat mit der Bilanz zum abgelaufenen Geschäftsjahr die Erwartungen übertroffen. BNP Paribas sprach von einem soliden, aber wenig spannenden Jahresergebnis. Papiere von Novartis hielten sich mit plus 0,09 Prozent auf 55,20 Franken gegen den Trend stabil. Der Pharmakonzern hat eine zulassungsrelevante Studie der Phase III mit dem Medikament Everolimus mit positiven Ergebnissen frühzeitig abgebrochen.


In Wien rutschten Papiere der an Norddeutsche Affinerie beteiligten A-TEC Industries um 4,09 Prozent auf 63,78 Euro ab. Die Industriegruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz sowie den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich gesteigert. Der Vorsteuergewinn ging im Jahresvergleich allerdings zurück. Die EBIT-Marge sank von 5,8 auf 5,1 Prozent. (awp/mc/ps)

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