EU-Eröffnung: Etwas schwächer

Die Fortschritte bei den Verhandlungen über das 700 Milliarden Dollar schwere Rettungspaket für die Finanzbranche der US-Regierung rückten auch in Europa einmal mehr die Finanzwerte in den Fokus. Das Paket soll Medienberichten zufolge bereits bis Ende der Woche verabschiedet werden. An der Wall Street belasteten Zweifel an den hohen Kosten sowie der Wirksamkeit des Rettungspakets die Kurse. Die Anleger sind sich Händlern zufolge nicht sicher, ob die Massnahmen ausreichen, die Lage an den Kreditmärkten zu entspannen. Auch der wieder deutlich gestiegene Ölpreis hatte auf die Stimmung gedrückt. Am Dienstagmorgen fiel der Ölpreis indes wieder leicht. In Paris verloren Societe Generale 2,15 Prozent auf 63,21 Euro. BNP Paribas fielen um 1,67 Prozent auf 64,90 Euro.


Neben den Bankenwerten rückten auch die Titel der Versicherer europaweit in den Mittelpunkt. Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re schätzt die gesamte Schadenbelastung durch die Hurrikane Gustav und Ike auf 300 Millionen US-Dollar. Dabei beliefen sich die Kosten aus dem Hurrikan Gustav für Swiss Re auf rund 50 Millionen und aus dem Hurrikan Ike auf rund 250 Millionen Dollar. Die Aktien von Swiss Re fielen um 1,42 Prozent auf 62,50 Euro. Insgesamt habe Gustav Versicherungsschäden von schätzungsweise 2,5 Milliarden bis 4,0 Milliarden Dollar verursacht, hiess es. Auch die andere europäische Versicherungstitel gaben nach. AXA fielen beispielsweise um 2,10 Prozent auf 22,385 Euro.


In Grossbritannien erhielt der zweitgrösste Pharmakonzern AstraZeneca von der amerikanischen Gesundheitsbehörde eine Verlängerung der exklusiven Vermarktungsrechte für das Medikament Casodex zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs. Davon unbeeindruckt sank der Kurs um 0,32 Prozent auf 2.313 Pence.


Die Aktien von L’Air Liquide fielen um 0,49 Prozent auf 85,610 Euro. Der französische Industriegase-Hersteller will einem Pressebericht zufolge die Beiersdorf-Tochter Bode Chemie übernehmen. Der französische Staatskonzern Electricite de France (EdF) kämpft unterdessen um die Übernahme des US-Atomkraftkonzerns Constellation Energy, der einem Kauf durch den US-Milliardär Warren Buffet zugestimmt hat. Die EdF-Aktien fielen um 1,51 Prozent auf 49,730 Euro. (awp/mc/pg/08)

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