EU-Eröffnung: EU-Eröffnung: Verluste – Zahlen enttäuschen zum Teil
In London gab der FTSE 100 1,17 Prozent auf 5.196,23 Zähler ab. «Der Markt war reif für einen Rückgang, ich glaube aber nicht, dass wir es hier mit einer deutlichen Korrektur zu tun haben», sagte Christian Jimenez, Chef von Imene Investment Partners. «Würden alle Unternehmen zufrieden stellende Zahlen vorlegen, könnte der Markt weiter steigen. Das ist aber ganz offensichtlich nicht der Fall.»
Aktien des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson fielen am Ende des Stoxx 50 um 7,97 Prozent auf 68,10 schwedische Kronen. Zahlreiche Analysten verwiesen vor allem auf den Bruttogewinn als besonders enttäuschend. Zudem sei der Markt insgesamt offenbar schwieriger als von vielen erwartet, fügte ein Experte hinzu. Im abgelaufenen Quartal verdiente Ericsson weniger als von Analysten prognostiziert. Papiere der Konkurrenten Nokia und Alcatel-Lucent gaben im Schlepptau ebenfalls nach.
Aktien der Credit Suisse fielen trotz besser als erwartet ausgefallener Zahlen um 2,50 Prozent auf 58,55 Schweizer Franken zurück. Weitere europäische Bankenwerte wie ING, Deutsche Bank und BNP Paribas gaben bis zu 3,55 Prozent nach. Die Schweizer Grossbank verdiente im dritten Quartal dank eines florierenden Investmentbankings noch mehr als zuletzt und übertraf die Erwartungen damit deutlich.
Nestle konnten sich gegen den insgesamt schwachen Markttrend mit plus 2,83 Prozent auf 47,18 Schweizer Franken positiv absetzen. Der weltgrösste Lebensmittelkonzern blieb zwar in den ersten 9 Monaten des Jahres mit seinem Umsatz knapp hinter den Markterwartungen zurück, kündigte aber an, das Aktienrückkaufprogramm in diesem Jahr von 4 auf 7 Milliarden Franken aufzustocken. Ein Analyst wertete die Zahlen als unspektakulär. «Der Aktienrückkauf ist sicher positiv, allerdings zeugt er auch von einer gewissen Einfallslosigkeit, dass sie nicht wissen, was sie sonst mit ihrem Geld anfangen sollen», fügte der Experte hinzu. Landsmann Novartis sieht sich nach den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf bestem Weg, 2009 Rekordwerte bei Umsatz- und Gewinn zu erzielen. Die Aktien des Schweizer Pharmakonzerns setzten sich mit plus 1,05 Prozent auf 53,00 Franken ebenfalls positiv ab.
Das Geschäft des französischen Gasekonzerns Air Liquide erholte sich im dritten Quartal leicht. Analyst Stephan Kippe von der Commerzbank sagte, der Umsatz sei leicht hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben. Die Aktien fielen um knapp drei Prozent. Darüber hinaus legten noch Unternehmen wie Pernod Ricard und Stora Enso Zahlen vor und gewannen im frühen Handel hinzu. Schneider Electric fielen nach einem Umsatzrückgang indes um mehr als zwei Prozent zurück.
Swatch Group und Richemont gehörten am Schweizer Markt nach schwachen Uhr-Exportdaten für September zu den grössten Verlierern. Swatch sackten am Ende des Swiss-Market-Index (SMI) um 4,08 Prozent auf 252,50 Franken ab. (awp/mc/ps/10)