EU-Eröffnung: Europaweit Verluste

Die schlechte Stimmung in diesem Sektor schwappe nun über den Atlantik. Der EuroSTOXX 50 baute seine frühen Verluste deutlich aus und verlor in den ersten anderthalb Handelsstunden 1,17 Prozent auf 3.313,60 Zähler. Der STOXX 50 fiel um 0,89 Prozent auf 2.880,45 Zähler. Der Londoner FTSE 100 sank um 1,21 Prozent auf 5.558,10 Zähler. Der französische CAC-40-Index gab 1,46 Prozent auf 4.370,04 Punkte nach.


In den USA habe eine Investmentbank ihre Prognosen für den Gewinn von Morgan Stanley und Merrill Lynch gesenkt und damit die Sorgen um die Auswirkungen der Finanzkrise weiter angeheizt, hiess es an der Börse. Hinzu kamen einzelne Nachrichten, die den Kurs der Finanzaktien tief ins Minus drückten. In der Schweiz brachen UBS bis auf 20,00 Franken ein und fielen damit auf den schwächsten Stand ihrer Geschichte. Zuletzt standen die Titel mit minus 5,04 Prozent bei 20,38Franken. Bei der angeschlagenen Schweizer Grossbank UBS hatten vier Verwaltungsratmitglieder ihren Rücktritt angekündigt. Die Nachfolger sollen bei einer ausserordentlichen Generalversammlung am 2. Oktober gewählt werden.


Hauptthema an der Brüsseler Börse waren Kapitalerhöhungen: Nach der Kapitalerhöhung des belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis fordert eine Aktionärsvereinigung eine ausserordentliche Hauptversammlung. Fortis solle den Anteilseignern dort erklären, wie es zu der Kapitalerhöhung und den weiteren Finanzierungsmassnahmen gekommen sei, berichtet die holländische Tageszeitung «Het Financieele Dagblad». Die Fortis-Aktie fiel um 2,56 Prozent auf 9,90 Euro. Der Chef der Kommunalkredite spezialisierten Dexia beteuerte unterdessen, seine Bank brauche derzeit kein frisches Kapital. Es gebe zudem derzeit keinen Grund, die Dividendenpolitik zu ändern, sagte er der belgischen Zeitung «De Tijd». Er reagierte damit auf Gerüchte, dass Dexia ebenso wie Fortis neue Aktien ausgeben und seine Dividendenzahlungen aussetzen müsse. Die Dexia-Aktien verloren 2,07 Prozent auf 9,91 Euro.


Kursgewinne verbuchten unterdessen die Titel der Telekombranche. France Telecom zählten mit plus 1,98 Prozent auf 19,08 Euro erneut zu den stärksten Werten im EuroSTOXX 50 und zogen auch die übrigen europäischen Telekomwerte ins Rampenlicht. France Telecom hatte tags zuvor seinen Übernahmevorstoss bei dem skandinavischen Konkurrenten TeliaSonera abgebrochen. Infolge dessen hatten sich zahlreiche Analysten positiv geäussert und den Wert hochgestuft. So nahmen neben Goldman Sachs beispielsweise auch Merrill Lynch die France Telecom-Titel auf «Buy» herauf und erhöhten Kursziel von 20 auf 24 Euro. Der Konzern verfolge nun wieder seine alte Übernahmepolitik mit kleineren Übernahmen bevorzugt in Schwellenländern, schrieb Analyst Jean-Christophe Labbe in einer Studie. Die aktuelle Bewertung sei eine sehr interessante Einstiegsmöglichkeit in eine Aktie mit den besten Fundamentalwerten im europäischen Telekommunikationssektor.


Telecom Italia und Telefonica legten ebenfalls zu. Vodafone stiegen um 1,71 Prozent auf 151,70 Pence zu zählten damit in Grossbritannien ebenfalls zu den gefragtesten Titeln. Auch BT Group legten zu. Neben den Finanzaktien zählten im London die Titel der Supermarktketten zu den Verlieren. Kingfisher sanken mit 4,63 Prozent auf 107,10 Pence ans Ende des «Footsie». (awp/mc/ps/11)

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