EU-Eröffnung: Fest – ArcelorMittal legen um acht Prozent zu
Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,13 Prozent auf 5.379,20 Zähler nach oben. Der französische CAC-40-Index stieg um 0,98 Prozent auf 4.362,74 Punkte. Erneut rückläufige Ölpreise sowie gute Konjunkturdaten hatten in den USA für sehr feste Notierungen gesorgt. Auch der Nikkei-225-Index schloss am Morgen fest. Am Nachmittag indes werden die Beschäftigungszahlen des Arbeitsmarkt-Dienstleisters Automatic Data Processing (ADP) in den USA veröffentlicht. Sie gelten als Indikator für die am Freitag anstehenden offiziellen Arbeitsmarktdaten.
Europaweit rückten Unternehmen mit ihren Geschäftszahlen in den Blick. Der weltgrösste Stahlkonzern ArcelorMittal etwa hat im zweiten Quartal doppelt so viel verdient wie im Vorjahr und die durchschnittlichen Marktschätzungen deutlich übertroffen. In Reaktion auf die Zahlen stuften die Analysten von Cheuvreux die Titel von «Underperform» auf «Outperform» hoch. Das Zahlenwerk sei stark, und der Ausblick viel versprechend, hiess es zur Begründung. Die Titel gewannen 8,07 Prozent auf 57,60 Prozent und setzten sich damit an die Spitze des europäischen Leitindex EuroSTOXX 50.
Aktien von LVMH Moët-Hennessy – Louis Vuitton rückten um 4,23 Prozent auf 70,91 Euro vor. Der weltgrösste Luxusgüter-Hersteller hat in der ersten Jahreshälfte wegen einer stärkeren Nachfrage nach exklusiven alkoholischen Getränken ein überraschend kräftiges Gewinnwachstum verzeichnet. Der Reifenhersteller Michelin hat jedoch im ersten Halbjahr einen Rückgang beim Umsatz und beim Reingewinn verbuchen müssen und damit die durchschnittlichen Markterwartungen verfehlt. Ausserdem geht das Unternehmen von zusätzlichen Rohstoffkosten in diesem Jahr von 750 Millionen Euro aus. Michelin-Papiere verbilligten sich um 2,29 Prozent auf 43,10 Euro.
An der Börse in London rücken Finanzwerte in den Fokus. Die britische Grossbank Lloyds TSB etwa ist zwar nach eigenen Angaben trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im ersten Halbjahr weiter gut mit Kapital ausgestattet. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch und verwiesen auf die hohen Wertberichtigungen für die vergebenen Kredite sowie die schwache Geschäftsentwicklung in der Versicherungs- und Anlagesparte. Aktien von Lloyds TSB fielen um 4,75 Prozent auf 305,75 Pence. Der grösste britische Versicherer Aviva indes hat im ersten Halbjahr seinen operativen Gewinn gesteigert. Die Papiere rückten um 4,454 Prozent auf 487,50 Pence vor. In Reaktion auf die Zahlen beliessen die WestLB-Experten ihre Empfehlung auf «Buy».
Der Chip-Hersteller ARM Holdings hat im ersten Halbjahr sowohl beim Vorsteuergewinn als auch bei den Erlösen zugelegt. Dessen Aktien gewannen 2,72 Prozent auf 94,50 Pence. In Amsterdam legte die Agfa-Gevaert Group ihre Geschäftszahlen vor. Der Bildtechnik-Spezialist hat im zweiten Quartal wegen des schwierigeren, gesamtwirtschaftlichen Umfeld einen Umsatzrückgang erlitten. Mit seinen Zahlen traf Agfa-Gevaert lediglich den unteren Rand der Analystenschätzungen. Die Aktien sackten um 6,02 Prozent auf 4,53 Euro ab. Nachdem sich die US-Regulierungsbehörde gegen eine Genehmigung des Diabetesmittels Vimpat von UCB abgelehnt hatten, brachen die Titel des Pharmaunternehmens an der Börse in Brüssel um 12,15 Prozent auf 20,54 Euro ein. (awp/mc/ps/16)