Der Londoner FTSE 100 gewann 1,18 Prozent auf 3.934,91 Zähler und der französische CAC-40-Index stieg um 1,67 Prozent auf 2.796,42 Punkte.
Bankenwerte rückten erneut in den Fokus. «Marktteilnehmer könnten wohl mit der Ankündigung zahlreicher weiterer Hilfsmassnahmen von Regierungen zur Rettung der angeschlagenen Banken rechnen», sagte Händler Matt Buckland von CMC Markets. Laut «Wall Street Journal» will der schwer angeschlagene amerikanische Finanzkonzern Citigroup die US-Regierung zu einer weit umfangreicheren Beteiligung als bisher drängen. Bank-Aktien in Europa reagierten in der ersten Handelsstunde mit teils deutlichen Kursgewinnen. Die 13 besten Werte im EuroSTOXX waren allesamt Finanztitel.
UniCredit sprangen mit einem Plus 8,20 Prozent auf 0,97 Euro an die Spitze des EuroSTOXX 50. Aüsserungen von Vorstandschef Alessandro Profumo, wonach die italienische Bank ihr Ziel eines Nettogewinns von vier Milliarden Euro im Jahr 2008 erreicht haben dürfte, wirkten beflügelnd. Auch die Entwicklung in Osteuropa bereite der Bank trotz Krise keine Sorgen.
Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) kletterten mit einem Plus von 17,62 Prozent auf 22,75 Pence an die Spitze im Londoner FTSE 100. Die britische Grossbank will sich Medienberichten zufolge von zahlreichen Unternehmensteilen trennen, bis zu 20.000 Jobs abbauen und sich stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren.
In der Schweiz konnten sich Swiss Life Holding mit plus 7,55 Prozent auf 52,70 Franken ans obere Ende des Swiss-Market-Index (SMI) setzen. Die UBS hatte die Titel von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft.
Titel der UBS waren unterdessen mit minus 3,45 Prozent auf 10,62 Franken schwächster Wert in Zürich. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hatte die Herausgabe von UBS-Daten an die US-Behörden zunächst verboten. Allerdings seien die ersten Daten bereits an die US-Behörden verschickt worden, hiess es sowohl bei der Schweizer Grossbank UBS als auch bei der Finanzmarktaufsicht (Finma), einer von der Regierung unabhängigen Behörde. Unterdessen wurden Rufe nach Konsequenzen des Skandals vor allem für die führenden Manager der Bank deutlich. Händlern zufolge belastete auch ein möglicher Vertrauensverlust der Kunden die Titel.
Auch Endesa und Enel konnten zulegen. Zwei Jahre nach der gescheiterten Übernahme des spanischen Stromversorgers durch den E.ON-Konzern hat der italienische Energie-Konzern Enel das spanische Unternehmen unter seine Kontrolle gebracht. Die Italiener einigten sich mit dem spanischen Mischkonzern Acciona darauf, für 11,1 Milliarden Euro dessen 25-prozentigen Anteil an Endesa zu übernehmen. Enel erhöht seine Beteiligung am zweitgrössten Versorger Spaniens damit auf 92 Prozent. Endesa gewannen 0,70 Prozent auf 24,38 Euro, Enel um 2,59 Prozent auf 4,36 Euro.
Aktien von Saint-Gobain weiteten ihre Verluste vom Freitag um 8,36 Prozent auf 21,91 Euro deutlich aus. Der französische Baustoffkonzern hatte zum Wochenausklang eine Kapitalerhöhung angekündigt und die Dividende gesenkt. (awp/mc/ps/11)