«Wir werden eine durchwachsene Sitzung sehen, da sich viele Anleger nach wie vor das Geschehen vom Rand aus ansehen», sagte Edmund Shing, Stratege bei BNP Paribas in Paris. «Bevor wir nicht eine gewisse Stabilität bei den US-Frühindikatoren sehen, werden wir auch keine nachhaltig steigende Kurse sehen.»
Kursgewinne bei den europäischen Bankentiteln trugen massgeblich zu den Kursaufschlägen an den Europa-Börsen bei. Der Branchenindex zog um mehr als 4 Prozent an. ING Groep kletterten 8,28 Prozent auf 2,760 Euro und UniCredit verteuerten sich um 6,54 Prozent auf 0,78 Euro. Im STOXX 50 führten zudem Bankenwerte wie Barclays und die Credit Suisse die Gewinnerliste an. Marktteilnehmer verwiesen insbesondere auf positive Nachrichten von der krisengeschüttelten Citigroup . Die teilverstaatlichte amerikanische Bank war laut einem Pressebericht in den ersten beiden Monaten des Jahres profitabel. Bisher verlaufe das Geschäft in den ersten drei Monaten so gut wie seit dem dritten Quartal 2007 nicht mehr, zitiert die «New York Times» auf ihrer Internetseite eine interne Nachricht des Citigroup-Chefs Vikram Pandit vom Montag. «Die Finanzwerte sind einfach zu sehr geprügelt worden», begründete ein Händler deutliches Erholungspotenzial. «Es wird Banken geben, die gestärkt aus der Krise hervorgehen.»
Nach dem gesenkten Ausblick von E.ON gehörten Versorger wie Iberdrola , Enel und GDF Suez zu den schwächsten Werten im pan-europäischen Index. Neben E.ON als Schlusslicht gaben Enel 1,59 Prozent ab.
Die Zahlen von EADS wurden an der Pariser Börse positiv aufgenommen, wie das Kursplus von 2,01 Prozent auf 10,40 Euro zeigte. Der Luft- und Raumfahrtkonzern ist im vergangenen Jahr deutlich stärker in die Gewinnzone zurückgekehrt als erwartet und hebt die Dividende deutlich an. Allerdings rechnet das Unternehmen angesichts der Luftfahrtkrise und der Probleme um den Militärtransporter A400M im Jahr 2009 mit weniger Gewinn. Ein Händler lobte die Zahlen, die «trotz der Abschreibungen für den A400M durch die Bank besser als erwartet ausgefallen sind.»
Roche Holding will Kreisen zufolge das Übernahmeangebot für den restlichen 44-Prozentanteil an seiner US-Tochter Genentech erhöhen. Es sollen etwa 95 US-Dollar je Genentech-Aktie gezahlt werden, hiess es am Montag in den Kreisen. Erst am Freitag hatte der Schweizer Pharmakonzern das Angebot an die Genentech-Aktionäre offiziell auf 93 Dollar je Aktie erhöht. Die Aktien rangierten mit einem Plus von 1,73 Prozent auf 135,60 Schweizer Franken im Mittelfeld des Schweizer Auswahlindex.
Beim Hedge-Fonds Man Group war vor allem eine Hochstufung auf «Buy» durch die Citigroup für ein regelrechtes Kursfeuerwerk von 8,10 Prozent verantwortlich. Antofagasta konnten mit ihrem Zahlenwerk für 2008 überzeugen. Die Aktien des spanischen Gas-Konzern Gas Natural wurden in Madrid vom Handel ausgesetzt. Nach einer Aufsichtsratssitzung ist eine ausserordentliche Hauptversammlung einberufen, auf der die Anteilseigner über eine Kapitalerhöhung informiert werden soll, mit der Gas Natural die Übernahme von Union Fenosa finanzieren will. ( awp/mc/pg/11)