EU-Eröffnung: Fest – gute Vorgaben – Finanzwerte gefragt
Die US-Börsen hatten nach positiv aufgenommenen Aussagen der US-Notenbank deutlich zugelegt. Auch der japanische Markt habe davon profitiert.
Der EuroSTOXX 50 legte um 1,48 Prozent auf 4.138,61 Punkte zu. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 1,40 Prozent auf 3.708,91 Zähler. Der Euronext 100 legte um 1,29 Prozent auf 982,87 Zähler zu. In Paris gewann der CAC 40 1,23 Prozent auf 5.569,60 Punkte. Für den Londoner Leitindex FTSE 100 ging es um 0,87 Prozent auf 6.311,50 Zähler hoch.
Finanzwerte gehörten europaweit zu den Gewinnern – sie profitierten mehr als andere Titel von steigenden Börsen, sagten Händler. Aktien des französischen Versicherers AXA führten mit plus 3,82 Prozent auf 31,77 Euro die Gewinerliste im EuroSTOXX 50 an. Titel des belgischen Konkurrenten Fortis verteuerten sich um 3,32 Prozent auf 33,32 Euro. In London gewannen Royal Bank of Scotland 2,41 Prozent auf 2.078,00 Pence. An der Schweizer Börse legten die Papiere von Julius Bär als Spitzenreiter um 3,41 Prozent auf 166,70 Schweizer Franken zu.
Barclays verteuerten sich um 2,39 Prozent auf 729,50 Pence – hier gab es zusätzlich Nachrichten, sowohl Barclays als auch der niederländische Konkurrent ABN Amro wollten ihren geplanten Zusammenschluss zügig vorantreiben. ABN Amro gewannen 0,74 Prozent auf 31,38 Euro.
Nokia-Titel gewannen 2,69 Prozent auf 17,17 Euro. Angesichts der Probleme des US-Konkurrenten Motorola sollte der finnische Mobiltelefonhersteller seinen Marktanteil bei niedrigpreisigen Geräten steigern können, heisst es von JP Morgan. Ähnlich äusserten sich Händler: Nokia dürfte von der Gewinnwarnung von Motorola profitieren. Der US-Konzern hat seine Prognosen für das erste Quartal wegen einer schwächeren Nachfrage zusammengestrichen.
Die Titel von UniCredit gewannen nach Zahlen 1,82 Prozent auf 6,93 Euro. Die italienische Grossbank hat im vergangenen Jahr bei Erträgen und Überschuss zugelegt und die Erwartungen übertroffen. Die Dividende will die Bank, zu der auch die deutsche HypoVereinsbank gehört, nun von 0,22 auf 0,24 Euro anheben. Merrill Lynch nannte die Zahlen «sehr solide» und bestätigte die Aktie mit «Buy».
Die Ahold-Aktie entwickelte sich mit plus 0,12 Prozent auf 8,20 Euro vergleichsweise schwach. Belastet von Umstrukturierungen hat der niederländische Einzelhandelskonzern im abgelaufenen Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht . Bis auf den Nettogewinn, der die Prognosen übertraf, lagen die Zahlen unter den Markterwartungen. Ahold will sein Aktienrückkauf-Programm von zwei auf drei Milliarden Euro aufstocken und begründete die Ausweitung mit dem geplanten Verkauf der amerikanischen Tochter US Foodservice.
Next-Papiere stiegen nach der Bilanzvorlage um 5,01 Prozent auf 2.201,00 Pence und waren damit stärkster Wert im «Footsie». Der Bekleidungshersteller hat im vergangenen Jahr den Vorsteuergewinn stärker als erwartet gesteigert und nach eigenen Angaben im neuen Geschäftsjahr bisher eine verbesserte Entwicklung verzeichnet. Allerdings blieb Next vorsichtig und sprach von weiter schwierigen Geschäftsbedingungen. (awp/mc/gh)