Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann am Vormittag 1,37 Prozent auf 3.788,24 Punkte. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, zog um 1,59 Prozent auf 3.250,51 Zähler an. Der Euronext 100 gewann 1,38 Prozent auf 869,70 Punkte. In Paris verbesserte sich der CAC 40 um 1,51 Prozent auf 4.897,59 Punkte. Der Londoner FTSE 100 sprang um 1,74 Prozent auf 5.990,90 Zähler an.
In der Aussicht auf eine bevorstehende Rettungsaktion für AMBAC Financial, Branchenschwergewicht der krisengeschüttelten US-Anleiheversicherer, hatte der Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Freitag einen deutlichen Kursrutsch im späten Handel aufgeholt und letztlich sogar etwas fester geschlossen – im Vergleich zum Börsenschluss in Europa sprang der US-Leitindex um 146 Punkte an.
Von der AMBAC-Nachricht profitierten insbesondere Banken- und Versicherungstitel mit deutlichen Kurszuwächsen. In Paris sprangen Credit Agricole um 4,88 Prozent auf 18,26 Euro an. Dexia Banque gewannen 4,26 Prozent auf 16,39 Euro und AXA legten um 3,09 Prozent auf 23,05 Euro zu. In Zürich verteuerten sich UBS um 2,91 Prozent auf 36,72 Schweizer Franken, HBOS gewannen in London 4,18 Prozent auf 673,00 Pence.
Hier sorgte ein Artikel der «Sunday Telegraph» zudem für Übernahmefantasie. Dem Bericht zufolge hat Lloyds TSB ein Auge auf Alliance & Leicester und Bradford & Bingley als mögliche Übernahmeziele geworfen. Lloyds TSB nahe Personen hätten am Samstag jedoch erklärt, dass entsprechende Pläne noch nicht formal diskutiert worden seien. Laut einem weiteren Bericht erwägt das Scheichtum Katar einen Einstieg bei der Royal Bank of Scotland (RBS). RBS wird am Donnerstag mit Zahlen erwartet. Die Papiere kletterten um 6,08 Prozent auf 401,00 Pence. Alliance & Leicester gewannen 6,18 Prozent auf 541,00 Pence, Bradford & Bingley verteuerten sich um 7,16X Prozent auf 202,00 Pence.
Daneben standen Hammerson nach Zahlen mit einem Kursgewinn von 7,08 Prozent auf 1.134 Pence im Blick. Der Immobilienkonzern hat im Geschäftsjahr den Nettoinventarwert (NAV) trotz schwierigem Umfeld um 3 Prozent auf 15,45 Pfund je Aktie gesteigert. Die Steigerung im ersten Halbjahr von 9 Prozent ist durch einen Rückgang im zweiten Halbjahr um 5,5 Prozent jedoch deutlich verringert worden. Für die Zukunft zeigte sich das Unternehmen zuversichtlich.
In Paris erholten sich Autotitel von der Kursschwäche am Freitag. Renault gewannen 2,38 Prozent auf 71,37 Euro, Peugeot zogen um 1,81 Prozent auf 51,72 Euro an. Lehman Brothers hat die Papiere in die Empfehlungsliste «European Recommended Portfolio» aufgenommen. Die Experten sehen den europäischen Automobilsektor zudem als «Overweight»-Position. Der scharfe Abschwung in den Gewinnschätzungen sei üblicherweise ein guter Kontraindikator, hiess es zur Begründung. Bedenken hinsichtlich abnehmender Nachfrage in den USA und Westeuropa seien in der Bewertung berücksichtigt.
Roche Holding tendierten in Zürich mit plus 3,82 Prozent auf 203,60 Schweizer Franken sehr fest. Börsianer verwiesen auf eine Entscheidung der US-Gesundheitsbehörde FDA, die dem Krebsmedikament Avastin gegen Brustkrebs im Rahmen eines beschleunigten Zulassungsentscheids vorerst grünes Licht gegeben und sich damit gegen eine Empfehlung eines Expertengremiums gestellt hat. Analysten zeigten sich von der Entscheidung für Avastin überrascht und werteten ihn positiv. Merrill Lynch nahm die Roche-Papiere in ihre «Most Preferred List» mit einem Votum von «Buy» beim Kursziel 210 Franken. Bank Vontobel hob das Kursziel von 245 auf 250 Franken.
In Wien gewannen Voestalpine-Papiere 3,90 Prozent auf 43,74 Euro. Der österreichische Stahlkonzern hat in den ersten neun Monaten 2007/08 etwas bessere Ergebnisse erzielt als von Analysten erwartet. (awp/mc/ps)