EU-Eröffnung: Fest – Nachrichten aus Dubai helfen

Der Londoner FTSE 100 stieg angeführt von Finanzwerten um 1,06 Prozent auf 5.317,10 Punkte.


Börsianer sehen in der Nachricht, dass Abu Dhabi seinem angeschlagenen Nachbarn Dubai zehn Milliarden US-Dollar als Unterstützung zur Verfügung stellt, den entscheidend positiven Impuls für die internationalen Börsen. In der Nacht war der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial in Reaktion auf diese Nachricht um rund 100 Punkte nach oben gesprungen, was Händlern zufolge die positive Vorgabe für das europäische Geschäft ausmacht. Am Morgen stand der US-Future 1,06 Prozent über seinem Niveau zum Handelsschluss in Europa am Freitag. Ansonsten sei die Nachrichtenlage am Morgen relativ dünn.


Bankenwerte versammelten sich nach der Meldung aus Dubai an der EuroSTOXX-Spitze. Börsianer werteten die Nachricht als «positiv für den ganzen Bankensektor», der in den Vorwochen mit negativen Nachrichten um Zahlungsschwierigkeiten des arabischen Emirats wegen Sorgen um Kreditausfälle unter Druck geraten sei. Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research sagte: «Das sei die sehnsüchtig erwartete Überlebenshilfe für Dubai.» ING-Titel gewannen an der EuroSTOXX-Spitze 2,48 Prozent auf 6,276 Euro. Bei den französischen Banken verteuerten sich Societe Generale um 1,80 Prozent auf 49,25 Euro, Aktien der BNP Paribas legten zuletzt 1,70 Prozent auf 55,18 Euro zu. Leicht positiv werteten Börsianer auch die Bankenrettung der Hypo Alpe Adria in Österreich. In Zürich legten UBS und Credit Suisse jeweils um rund zwei Prozent zu.


Auch in London erholten sich die Bankentitel kräftig. Die britischen Branchenvertreter wie der Royal Bank of Scotland (RBS) oder der HSBC waren laut Händlern besonders stark wegen Dubai unter Druck geraten, nachdem zuvor vor allem bei den Häusern hohe Abschreibungen infolge der Zahlungsschwierigkeiten befürchtet worden waren. «Es fühlt sich fast wie Weihnachten an», sagte ein Börsianer mit dem Blick auf die Finanzspritze aus Abu Dhabi für Dubai. David Buik, Marktstratege bei BGC Partners in London, verglich Abu Dhabi mit einem rettenden Ritter am Horizont. Er sieht neben HSBC die Aktien von Standard Chartered als Hauptnutzniesser. Die Aktien verteuerten sich als zweitbester Wert im «Footsie» um 4,94 Prozent auf 1.584 Pence, RBS-Papiere gewannen ebenfalls deutliche 3,73 Prozent auf 31,713 Pence.


Ölwerte konnten dagegen kaum an der Erholung teilnehmen: Die Aktien von Total verloren sogar 0,09 Prozent auf 42,985 Euro. Der US-Ölpreis ist am Montag weiter gesunken. Grund für die Ölpreis-Schwäche ist laut Händlern ein festerer Dollar. Robuste Einzelhandelsumsätze in den USA hatten den Dollar zuletzt auf ein Zwei-Monats-Hoch getrieben. (awp/mc/ps/10)

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