Der CAC-40-Index stieg um 1,34 Prozent auf 3.375,53 Zähler. Für den FTSE 100 ging es um 0,79 Prozent auf 4.564,75 Punkte nach oben. Deutliche Kursverluste in China hatten zwar kurzzeitig für etwas Verunsicherung gesorgt, sagten Marktteilnehmer. Sie schafften es jedoch nicht, die Märkte angesichts der zahlreichen positiven Überraschungen nachhaltig zu belasten.
Für Jimmy Yates, Händler bei CMC Markets in London, dürften die kommenden Tage entscheidend für die Märkte in Europa, den USA und Asien sein. Es werde sich zeigen, ob die Märkte ihre jüngste Stärke verteidigen könnten, sagte der Händler mit Blick auf die Klettertour der vergangenen Wochen. Neben der Zahlenflut sorge der Bericht des «Wall Street Journal» über die erwartete Kooperation des Software-Riesen Microsoft mit dem Internet-Konzern Yahoo! bei der Online-Suche für Bewegung am Markt.
Bei der Zahlenflut stachen unter anderem Unternehmen wie Sanofi-Aventis und Bayer positiv hervor. Der französische Pharmakonzern profitierte im zweiten Quartal von der Nachfrage nach seinem Diabetesmittel Lantus und der Entwicklung des Impfstoffgeschäftes. Nach einem Anstieg des Gewinns vor Sonderposten um fast 30 Prozent erhöhte Konzernchef Chris Viehbacher die Gewinnprognose für 2009. Die Papiere fielen allerdings im frühen Handel zurück und notierten zuletzt bei 46,90 Euro um 0,17 Prozent schwächer. Bayer dagegen überraschte positiv – die Aktien des Leverkusener Unternehmens kletterten daraufhin um 4,04 Prozent auf 41,670 Euro.
Die spanische Grossbank Santander verhalf der Branche mit ihren Zahlen zu einem freundlichen Handelsverlauf. Die Bank verdiente im ersten Halbjahr wegen möglicher Kreditausfälle etwas weniger als im Vorjahr. Der Gewinn ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf 4,52 Milliarden Euro zurück, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten allerdings mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Während die Aktien selbst sich um 0,85 Prozent auf 10,06 Euro verteuerten, verbuchten Konkurrenten wie die am Vortag schlechte gelaufene Deutsche Bank und die UniCredit mit Aufschlägen von knapp vier bis gut drei Prozent deutlichere Gewinne.
Autowerte wie PSA Peugeot Citroen schossen ebenfalls nach oben. Peugeot gewannen zuletzt 7,09 Prozent auf 19,715 Euro hinzu und Renault gewannen 5,41 Prozent auf 25,45 Euro. Peugeot wies einen positiven Cash-Flow aus, was nach den vorherigen Mittelabflüssen besonders positiv am Markt ankam, wie Händler berichteten.
Der weltgrösste Stahlhersteller ArcelorMittal drückte hingegen etwas auf die Stimmung: Wegen der Wirtschaftskrise verbuchte der Konzern auch im zweiten Quartal einen Verlust. Händler werteten die Zahlen als potenzielle Belastung für weitere Stahltitel. ArcelorMittal fielen mit minus 3,69 Prozent auf 24,36 Euro ans Ende des europäischen Leitindex. (awp/mc/ps/11)