EU-Eröffnung: Fest – Positive US-Vorgaben – Rohstoffwerte

In London legte der FTSE 100 um 0,70 Prozent auf 4.169,06 Punkte zu. Rohstoffwerte verteuerten sich und wurden von den Alcoa-Zahlen vom Vorabend gestützt. Der führende US-Aluminiumkonzern schrieb zwar wegen der Wirtschaftskrise bereits das dritte Quartal in Folge rote Zahlen, dennoch schnitt das Unternehmen in den vergangenen drei Monaten weniger schlecht ab als von Experten befürchtet. Zum Auftakt der neuen US-Bilanzsaison bestärkte Alcoa damit die Hoffnungen auf eine allmähliche Erholung der Weltwirtschaft. Es gebe Anzeichen einer Stabilisierung, sagte der deutsche Alcoa-Konzernchef Klaus Kleinfeld nach US-Börsenschluss.


Die Aktien des Stahlkochers ArcelorMittal kletterten um 3,09 Prozent auf 21,66 Euro und waren damit zweitstärkster Wert im europäischen Leitindex. Am Börsenplatz in London waren die Papiere der grossen Minenkonzerne gefragt. Anglo American sprangen um 5,05 Prozent auf 1.642,50 Pence nach oben. Auch die Titel der Kupferkonzerne Kazakhmys und Antofagasta legten kräftig zu. Sie reagierten damit auch auf die jüngsten positiven Wirtschaftsprognosen des Internationalen Währungsfonds.


Autowerte rückten ebenfalls in den Fokus. Papiere von PSA Peugeot Citroen gewannen in Paris 1,15 Prozent auf 16,695 Euro. Einem Bericht im «Nikkei Business Daily» zufolge will der französische Autobauer mit Mitsubishi Motors bei der Entwicklung und Herstellung von Teilen für Hybrid-Fahrzeuge zusammenarbeiten. Neben Peugeot konnten aber auch andere Automobil-Aktien zulegen. Händler verwiesen auf die von Chinas Autoverband nach oben geschraubte Absatzprognose für 2009. Rechnete der Verband bislang mit 10,2 Millionen verkaufter Fahrzeuge auf dem chinesischen Markt, dürften es den neuen Schätzungen zufolge nun mehr als 11 Millionen werden. Renault stiegen um 2,30 Prozent auf 23,365 Euro. Fiat verteuerten sich in Mailand um knapp zwei Prozent.


In Grossbritannien rückten zudem einige Unternehmen mit Zahlen in den Blick der Anleger, darunter die Man Group und der Personaldienstleister Hays. Der weltweit grösste Hedgefonds Man Group hat Ende Juni weniger Vermögen verwaltet als noch Ende des Vormonats. Die Aktie stieg jedoch um 2,19 Prozent auf 244,50 Pence. Auch die Hays-Aktie legte um 0,93 Prozent auf 81,75 Pence zu. Dem Unternehmen zufolge ist aber die Nachfrage nach Arbeitskräften im vierten Geschäftsquartal weiter gesunken. Der Ausblick für die nahe Zukunft sei düster, hiess es. «Es ist noch zu früh, um von einer Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen», sagte Hays-Finanzchef Paul Venables.


Unter den Verlierern im EuroSTOXX 50 waren L’Oreal mit einem Minus von 0,40 Prozent auf 51,40 Euro. Morgan Stanley hatte das Kursziel für die Titel des französischen Kosmetikherstellers von 50,00 auf 47,00 Euro gesenkt. Die Anlageempfehlung beliessen die Analysten auf «Underweight».Enttäuschende Margen bei den Zahlen für das erste Halbjahr könnten weitere Gewinnkorrekturen notwendig machen, hiess es.


Die Aktien des spanischen Bauunternehmens Sacyr-Vallehermoso haben kräftig von einem Auftrag in Milliardenhöhe profitiert und sind im IBEX-35-Index um 12,09 Prozent auf 10,85 Euro hochgesprungen. Ein Konsortium um Sacyr und die italienische Impregilo haben den Wettbewerb um einen Auftrag von der Panama Canal Authority über 3,12 Milliarden US-Dollar zum Ausbau des Kanals erhalten. Die Aktien des Bauunternehmens Impregilo stiegen um 1,34 Prozent auf 2,4575 Euro. (awp/mc/ps/11)

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