EU-Eröffnung: Fest – Positive Vorgaben, Erholung
Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag zwar leicht im Minus geschlossen – im Vergleich zum elektronischen Handelsende in Europa war es aber um gut 100 Punkte nach oben gegangen. Der Nikkei schloss am Morgen gut behauptet. Allerdings seien die Anleger auf weitere Turbulenzen gefasst, da die Sorgen um ein Übergreifen der Kreditkrise auf das Wirtschaftswachstum anhielten, sagten Händler.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 1,41 Prozent auf 4.219,93 Zähler. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, stieg um 1,57 Prozent auf 3.687,21 Zähler. Der Euronext 100 kletterte 1,18 Prozent auf 977,17 Punkte. In Paris ging es für den CAC 40 um 1,28 Prozent auf 5.518,52 Zähler hoch. Der FTSE 100 gewann 1,93 Prozent auf 6.155,10 Punkte – hier stützten zusätzlich die Kursgewinne der schwer gewichteten Minentitel.
Zu den grossten Gewinnern gehörten europaweit Finanztitel, die in der vergangenen Woche besonders unter der schwachen Marktentwicklung gelitten hatten. Stützend wirkte auch, dass Morgan Stanley die Branche von «Underweight» auf «Overweight» hochgestuft hat. Für Credit Agricole ging es an der Spitze des EuroSTOXX 50 um 3,11 Prozent auf 27,81 Euro nach oben. AXA gewannen 2,86 Prozent auf 28,82 Euro, und Allied Irish Banks (AIB) legten um 2,79 Prozent auf 18,80 Euro zu. In der Schweiz gehörten Julius Bär mit plus 1,87 Prozent auf 76,40 Schweizer Franken zu den grössten Gewinnern im Swiss-Market-Index (SMI).
In Paris verloren Areva-Aktien indes 0,98 Prozent auf 696,81 Euro. Laut Zeitungsberichten wird der Nuklearkonzern weitere Rückstellungen von 500 bis 700 Millionen Euro für weitere Verzögerungen beim Bau eines Reaktors in Finnland vornehmen.
An der Londoner Börse verteuerten sich die Titel von Imperial Chemical Industries (ICI) nach der Annahme des Übernahmeangebots von Akzo Nobel um 1,52 Prozent auf 634,00 Pence. Der britische Chemiekonzern hat der Offerte von 8,05 Milliarden Pfund (rund 12 Milliarden Euro) seines niederländischen Konkurrenten zugestimmt – dessen Aktie stieg um 2,43 Prozent auf 58,06 Euro.
Aktien der London Stock Exchange (LSE) stiegen um 1,09 Prozent auf 1.395,00 Pence. Die Dubaier Börse zieht einem Zeitungsbericht zufolge den Kauf eines grösseren Anteils an dem Londoner Börsenbetreiber in Betracht. Offenbar soll die London Stock Exchange nur Teil einer europaweiten Strategie sein.
Die schwer gewichteten Minenwerte gehörten nach Kursgewinnen asiatischer Konkurrenten und wegen steigender Metallpreise im «Footsie» zu den grössten Gewinnern. So legten Kazakhmys an der Indexspitze um 7,02 Prozent auf 1.158,00 Pence zu – hier stützte auch, dass die UBS das Papier von «Neutral» auf «Buy» hochstufte bei einem Kursziel von 1.450 Pence. Der Kursverfall von 27 Prozent seit Mitte Juli sei übertrieben gewesen, hiess es zur Begründung. Für Antofagasta ging es um 4,84 Prozent auf 650,00 Pence hoch. Rio Tinto gewannen 4,16 Prozent auf 3.133,00 Pence.
Dagegen zeigten sich Sainsbury-Titel mit plus 0,18 Prozent auf 550,00 Pence relativ schwach. Das 10,4 Milliarden britische Pfund schwere Übernahmeangebot der Königsfamilie des Emirats Katar könnte das neueste Opfer der weltweit schwachen Finanzmärkte werden. Laut einem Bericht des «Sunday Telegraph», der sich auf den Vorgängen nahe stehende Quellen beruft, hat sich die Stimmung zwischen dem katarischen Staatsfonds Delta Two und Sainsbury in den vergangenen Wochen geändert. Es gebe ernsthafte Fragen dazu, ob Delta Two konkrete Finanzierungspläne habe.
In Zürich entwickelten sich Swiss Re mit plus 0,90 Prozent auf 100,80 Schweizer Franken leicht schlechter als der Markt. Der Rückversicherer hat laut einem Zeitungsbericht Interesse an der geplanten, 8,6 Milliarden Pfund schwere Fusion zwischen den britischen Versicherern Friends Provident und Resolution und könnte zusammen mit dem Hedge-Fonds Ferox Capital auf eines der beiden Unternehmen zugehen, heisst es im «Sunday Express». (awp/mc/ab)