Auf Unternehmensseite stand der geplatzte Beteiligungsausbau von Chinalco bei Rio Tinto im Mittelpunkt. Am Nachmittag dürfte sich der Fokus der Anleger auf den US-Arbeitsmarktbericht für Mai richten. Sowohl die als Indikator geltenden ADP-Daten über die Beschäftigungslage im Privatsektor als auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatten bereits etwas enttäuscht.
Rio Tinto schossen nach dem gescheiterten Beteiligungsausbau von Chinalco um 10,44 Prozent auf 3.004,00 Pence hoch und setzten sich damit an die «Footsie»-Spitze. Man habe sich mit dem chinesischen Staatskonzern nicht über die Bedingungen für den Ausbau der Beteiligung einigen können, teilte der britisch-australische Rohstoffkonzern mit. Um trotzdem an die dringend benötigte Finanzspritze zu kommen, kündigte Rio Tinto nun eine mit grossem Abschlag versehene Kapitalerhöhung über 15,2 Milliarden US-Dollar an. Zudem plant der Konzern, seine australischen Eisenerzminen mit denen seines Rivalen BHP Billiton zusammenzulegen. Dessen Aktie gewann als zweitbester «Footsie»-Wert 9,89 Prozent auf 1.600,00 Pence. Ein Händler bewertete die Kapitalerhöhung und die geplante Kooperation als positiv für beide Unternehmen. Das Platzen des Chinalco-Deals dürfte in der australischen Politik und der Öffentlichkeit für Euphorie sorgen. China und die Stahlindustrie dürften dagegen über die jüngsten Ereignisse nicht glücklich sein.
Societe Generale waren mit Gewinnen von 1,47 Prozent auf 4,050 Euro einer der besseren Werten im EuroSTOXX 50. Wie die Pariser Börsenaufsicht AMF mitteilte, hält ein staatlicher Fonds, der gegründet wurde, um den Banken des Landes durch die Finanzkrise zu helfen, 7,2 Prozent an der Grossbank
Union Fenosa nahmen mit plus 2,90 Prozent auf 7,44 Euro den Spitzenplatz im IBEX-35-Index ein. Die spanische Zeitung «Expansion» berichtet, dass der italienische Öl- und Gaskonzern Eni Klage gegen die von den spanischen Wettbewerbsbehörden erlaubte Übernahme des spanischen Mischkonzerns durch den Versorger Gas Natural erhoben hat. Gas Natural stiegen um marktkonforme 0,89 Prozent auf 12,52 Euro, für Eni ging es in Mailand um unterdurchschnittliche 0,80 Prozent auf 17,64 Euro hoch.
Nokia verteuerten sich um 0,92 Prozent auf 10,96 Euro. Die Netzwerksparte des finnischen Handyherstellers, Nokia Siemens Networks, hatte am Donnerstagabend mitgeteilt, mit der amerikanischen Juniper Networks ein Gemeinschaftsunternehmen gründen zu wollen. Novartis gewannen 0,65 Prozent auf 43,10 Schweizer Franken. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis verbuchte mit seinem Krebsmittel Tasigna positive Ergebnisse. In klinischen Tests der Phase-II für das Glivec-Nachfolgemedikament zur Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie (CML) sei eine schnelle und hohe Wirksamkeit nachgewiesen worden, teilte das Unternehmen mit.
(awp/mc/hfu/15)