In Paris stieg der CAC-40-Index um 0,48 Prozent auf 3.066,78 Zähler, in London gewann der FTSE 100 0,66 Prozent auf 4.229,66 Punkte.
«Steigende Rohstoffpreise und vor allem die sehr gute Vorgabe der Wall Street treiben die europäischen Börsen an», sagte Matt Buckland, Aktienhändler bei CMC Markets. Ob dieser Auftrieb nachhaltig sei, müsse sich allerdings noch erweisen. Es stünden einige wichtige Konjunktur- und Unternehmenszahlen wie die ZEW Konjunkturerwartungen in Deutschland und die Quartalszahlen von Goldman Sachs vor und Intel nach US-Börsenschluss im Fokus. Auch einige US-Konjunkturzahlen könnten die Märkte am Nachmittag nochmals bewegen.
Unternehmensnachrichten seien Mangelware in Europa, betonten Händler. Entsprechend würden vor allem ganze Sektoren beispielsweise von Preisbewegungen am Rohstoffmarkt bewegt. So kletterten die Preise für Rohöl wieder über die Marke von 60 US-Dollar je Fass. TOTAL-Aktien verteuerten sich um 0,38 Prozent auf 36,915 Euro. Der französische Ölkonzern berichtet laut Händlern zudem am Mittwochmorgen über die Entwicklung seiner Raffiniermargen. Repsol-YPF verteuerten sich um 0,16 Prozent auf 15,465 Euro.
Grösster Gewinner im europäischen Handel sind aber die Versicherer, wobei Aegon 5,05 Prozent auf 4,160 Euro zulegen und ING Groep um 4,08 Prozent auf 6,910 Euro stiegen. Ohnehin zählten Finanzwerte zu den Favoriten, sagten Händler, nachdem sich die Banken am Vorabend in New York als Zugpferde der sehr guten Entwicklung erwiesen. Aktien der UniCredit gewannen 2,93 Prozent auf 1,7570 Euro.
In London kletterten Minenwerte an die «Footsie»-Spitze. Sie profitierten laut Händlern ebenfalls von steigenden Rohstoffpreisen. Ausserdem gibt es eine Sektorstudie von UBS, in der Rio Tinto als «Top Pick» hervorgehoben wird. Die Aktie verteuerte sich um 4,06 Prozent auf 2.000 Pence. Tagesgewinner waren die Papiere von Fresnillo mit einem Plus von 7,01 Prozent auf 503,50 Pence, Lonmin verteuerten sich um 5,69 Prozent auf 1.041 Pence.
In Zürich pendelten Sulzer-Titel um ihren Vortagesschluss. Der Schweizer Industriekonzern verzeichnete im ersten Halbjahr 2009 einen deutlichen Einbruch beim Auftragseingang. Der kommt laut Händlern nach dem starken Rückgang im ersten Quartal aber nicht unerwartet. Für das Gesamtjahr geht Sulzer denn auch von einem klaren Rückgang der Bestellungen aus, zeigt sich aber für die langfristigen Perspektiven weiter positiv. ( awp/mc/pg/09)