Der CAC-40-Index stieg in Paris um 0,40 Prozent auf 3.944,68 Zähler und der Londoner Leitindex FTSE 100 legte 0,23 Prozent auf 5.433,35 Punkte zu.
Nach dem Kursrutsch vom Vortag unter anderem wegen der fallenden Rohstoffpreise versucht der Markt sich zu stabilisieren, sagte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Stützend wirke die Erholung der Wall Street vom Vorabend und an der Tokioter Börse diesen Morgen. Anleger werden aber sehr genau die Entwicklungen von Euro und China weiter verfolgen, wie ein Börsianer ergänzte. Der fallende Euro veranlasse einige Investoren aus dem Dollarraum europäische Aktien zu verkaufen. Zuletzt legt der Euro wieder den Rückwärtsgang ein und steht so tief wie seit August 2009 nicht mehr. In China zog das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2009 um 10,7 Prozent an. Händlern zufolge hatten Volkswirte aber sogar mit plus 10,9 Prozent gerechnet. Dennoch halte das starke Wachstum in China Sorgen um Bremsmassnahmen der Regierung hoch.
Einzelhändler stehen in Europa im Fokus: Ahold-Aktien rutschten nach anfänglichen Kursgewinnen in Reaktion auf Umsatzzahlen zuletzt mit 0,55 Prozent ins Minus auf 9,070 Euro. Die niederländische Supermarktkette berichtete für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2009 von einem überraschend deutlichen Umsatzanstieg, sagten Händler. Zu schaffen machten dem Konzern aber sinkende Lebensmittelpreise und ein schwaches Konsumumfeld. Nach Einschätzung von Cheuvreux-Analyst Paul Hofman waren die Zahlen «insgesamt OK». Der Umsatz habe die Erwartungen im vierten Quartal übertroffen, das US-Geschäft habe aber lediglich ein gemischtes Bild abgegeben. Der britische Supermarkt WM Morrison legte im Weihnachtsgeschäft stärker zu als die Wettbewerber, blieb aber etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Die Titel zählten mit minus 1,37 Prozent auf 294,70 Pence zu den grössten Verlierern.
Rohstoffwerte brachen einen Erholungsversuch ab und rutschten nach anfänglichen Gewinnen teilweise ins Minus. Der Sektor steht wegen der jüngsten Euroschwäche und den in der Folge rutschenden Metallpreisen weiter im Fokus. Die Gemeinschaftswährung stehe auch wegen erneuter Sorgen um eine mögliche Kreditkrise in Griechenland unter Druck und das belaste wiederum die Metallpreise, hiess es. Anglo American standen zuletzt mit minus 1,90 Prozent auf 2.600,50 Pence am «Footsie»-Ende. Der Ölpreis war in den vergangenen Tagen ebenfalls stark unter Druck geraten und stabilisiert sich nicht nachhaltig. Am Morgen hatten Händler noch darauf gehofft, dass das robuste Wachstum Chinas im vierten Quartal die Ölpreise stützt. Total hielten sich dennoch mit 1,15 Prozent im Plus bei 44,90 Euro.
Easyjet sprangen nach einem Trading Statement zum ersten Quartal und nach Jahreszahlen um 4,19 Prozent auf 380,30 Pence hoch. Der britische Billigflieger rechnet trotz eines kräftigen Umsatzsprungs im ersten Geschäftsquartal weiter mit einem schwierigen Umfeld. Dennoch rechnet der Unternehmenschef mit einer stetigen, leichten Verbesserung der Geschäftsentwicklung. Analyst Gerald Khoo von Arbuthnot kommentierte: «Der Ausblick sieht vielversprechend aus. Angesichts der erwarteten Gewinnerholung erscheint die Aktie niedrig bewertet.» (awp/mc/pg/09)