Händler begründeten das Plus vor allem mit dem anziehenden Euro, der sich am Morgen deutlich zum Dollar und Yen erholen konnte. An der Tokioter Börse sorgte er beim Leitindex Nikkei 225 für den grössten Tagesgewinn seit zwei Wochen. Zuvor hatten Medienberichte, dass China seine Bestände an europäischen Staatsanleihen überprüfen wolle, noch für neue Sorgen um die Schuldenkrise in Europa gesorgt. Auch der New Yorker Dow Jones-Index war im Sog dessen unter Druck gekommen und hat erstmals seit Februar wieder unter der Marke von 10.000 Punkten geschlossen. Am Nachmittag stehen US-Konjunkturdaten im Mittelpunkt: Die Revision zum BIP sowie wöchentliche Arbeitsmarktdaten könnten den Märkten neue Impulse verleihen.
Bei den Einzelwerten waren Richemont nach Zahlen mit 2,80 Prozent in Zürich unter den deutlichsten Verlierern zu finden. Ein Analyst bewertete das operative Ergebnis (EBIT) leicht unter seinen Erwartungen und stellte heraus, dass der Luxusgüterkonzern keinen präzisen Ausblick abgegeben habe. Die Ankündigung eines Aktienrückkaufpakets konnte nicht für steigende Kurse sorgen.
Banken entwickelten sich gemischt. ING führten den EuroStoxx mit einem Plus von 3,15 Prozent auf 6,38 Euro an. Französische oder britische Banken gewannen ebenfalls ein bis zwei Prozent. Die Spanier notierten dagegen im Minus: Banco Santander verloren 0,36 Prozent auf 8,092 Euro und für BBVA ging es um 0,24 Prozent auf 8,170 Euro nach unten. Beide waren die einzigen Verlierer im europäischen Leitindex.
Papiere von BP stiegen um 2,09 Prozent auf 502,94 Pence. Der Ölkonzern will am Donnerstagabend über den Erfolg der jüngsten Versuche berichten, das Ölleck im Golf von Mexiko zu verschliessen. BP selbst hatte die Erfolgschancen auf 60 bis 70 Prozent beziffert. Auch deutlich anziehende Ölpreise liessen die Anleger zugreifen.
Ansonsten bewegten Analystenkommentare die Kurse. Heineken profitierten mit plus 2,46 Prozent auf 34,33 Euro von einer Hochstufung der ING. Morgan Stanley stufte H&M mit «Overweight» ein, was die Aktien mit 1,88 Prozent ins Plus hievte. ArcelorMittal wurde von Goldman Sachs auf die «Conviction Buy List» aufgenommen und legten 1,99 Prozent zu. Zuvor hatte der japanische Konkurrent Nippon Steel allerdings auch eine Preiserhöhung angekündigt und in Tokio für steigende Kurse bei Stahlwerten gesorgt. (awp/mc/ps/07)