EU-Eröffnung: Freundlich – Gewinne vor dem «Hexensabbat»

Die Konzentration der Börsianer gilt eindeutig dem grossen Verfall an den internationalen Terminbörsen. Am heutigen «Hexensabbat» laufen zum letzten Mal in diesem Jahr die Futures und Optionen auf Aktien und Indizes aus. Ansonsten sprachen Börsianer von einer sehr dünner Nachrichtenlage. Chris Weston, Aktienhändler bei IG Markets, sagte: «Mit der Weihnachtszeit vor der Tür ziehen sich Anleger immer mehr von riskanten Positionen zurück und wenden sich den sicheren Häfen zu – das hat man auch am jüngsten Erholungsschub des Dollar gesehen.» Leicht positiv wirkt mittlerweile die Vorgabe der Wall Street, wie Händler sagen. Der Dow Jones Industrial hat zwar am Vorabend schwach geschlossen, der Future auf den weltweit wichtigsten Aktienindex erholte sich aber seit dem Vortagesschluss in Europa um 0,32 Prozent.


Sanofi-Aventis-Aktien kletterten mit plus 2,73 Prozent auf 54,900 Euro an die EuroSTOXX 50-Spitze. Laut Händlern wirken Aussagen des französischen Pharmakonzerns vom Vortag positiv nach. Bis zum Jahr 2013 soll sich der Umsatz in der Impfsparte Sanofi Pasteur verdoppeln. SAP-Aktien profitierten von Zahlen des US-Wettbewerbers Oracle und verteuerten sich um 1,51 Prozent auf 32,030 Euro.


Bankenwerte standen dagegen im frühen Geschäft unter Druck, wobei Credit Agricole am EuroSTOXX50-Ende 4,65 Prozent auf 12,300 Euro verloren. Bereits in Japan seien Bankaktien abgegeben worden und das trübe die Stimmung am Markt, hiess es. Die Aussagen des Baseler Komitee hätten dem Markt nicht die erhoffte Sicherheit gegeben und das habe japanische Anleger zu Verkäufen veranlasst. Ein anderer sah als Auslöser für die Verluste die «üblichen Schwankungen am Tag des grossen Verfalls», nachdem Bankenwerte zuletzt nicht mehr zu den Favoriten gezählt hätten. So war das Branchenbarometer STOXX 600 Banken mit minus 0,56 Prozent schwächster Sektoren-Index.


Ölwerte rückten mit Branchenstudien mehrerer grosser Investmentbanken in den Fokus. Die Analysten von UBS, Merrill Lynch und Goldman Sachs haben sich zu dem Sektor geäussert. Während Goldman Sachs BP von «Neutral» auf «Buy» hochstufte, nahmen sie ihre Empfehlung für Total von «Neutral» auf «Sell» herunter. Die Ölpreise sind unterdessen leicht gestiegen. Ein wieder etwas schwächerer Dollar stütze den Ölmarkt, hiess es bei Händlern. Am Donnerstag war der Euro an die Marke von 1,43 US-Dollar gesunken und hatte damit ein Drei-Monats-Tief erreicht. Total-Aktien legten dennoch 0,39 Prozent auf 43,48 Euro zu, BP verteuerten sich um 1,43 Prozent auf 582,50 Pence. (awp/mc/ps/09)

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