In Tokio hatte der Aktienmarkt mit deutlichen Gewinnen geschlossen. Auch die Vorgabe der US-Börsen sei positiv. Spekulationen um die Investitionspläne von China Investment Corp (CIC), die Berichten zufolge ein Drittel der Mittel von 200 Milliarden US-Dollar in die weltweiten Aktienmärkte pumpen wollen, sorgten ebenfalls für einige Fantasie. Im Fokus stünden auch einige Übernahmespekulationen, hiess es.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann am Morgen 0,65 Prozent auf 4.296,40 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,55 Prozent auf 3.650,93 Punkte. Der Euronext 100 legte um 0,73 Prozent auf 984,17 Zähler zu. In Paris stieg der CAC 40 um 0,61 Prozent auf 5.554,82 Punkte, der Londoner Leitindex FTSE 100 rückte um 0,20 Prozent auf 6.274,60 Zähler vor.
In Paris profitieren einige Aktien vom ersten Staatsbesuch von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in China. In Peking wurden Abkommen mit einem Umfang von rund 18 Milliarden Euro unterzeichnet. So wird der europäische Flugzeughersteller Airbus 160 Flugzeuge an chinesische Airlines liefern, berichteten französische Diplomaten nach dem Treffen von Sarkozy mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Hu Jintao. «Das sind feste Aufträge.» Das Auftragsvolumen allein wurde auf zehn Milliarden Euro geschätzt. Die Papiere des Mutterkonzerns EADS gewannen 1,54 Prozent auf 21,74 Euro.
Das bisher grösste Geschäft der französischen Nuklearindustrie zog der französische Staatskonzern Areva mit einem Volumen von acht Milliarden Euro an Land. Aktien von Areva sprangen um 6,24 Prozent auf 768,11 Euro.
Philips rückten ebenfalls in den Fokus der Investoren. Der niederländische Elektronikkonzern will für 2,7 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) den US-Beleuchtungsspezialisten Genlyte übernehmen. Das Genlyte-Management werde seinen Aktionären die Annahme der Offerte empfehlen, kündigte Genlyte-Chef Larry Powers an. Durch die Übernahme würde der grösste Beleuchtungskonzern Nordamerikas entstehen, hiess es. Philips verteuerten sich um 1,23 Prozent auf 28,79 Euro.
In London stehen Fusionspläne weiter im Blickpunkt der Investoren, sagten Händler. Ein Konsortium um die Virgin Group von Richard Branson ist bevorzugter Bieter für die angeschlagene britische Hypothekenbank Northern Rock . Das Gebot von Virgin beinhalte eine Zusage zur sofortigen Kreditrückzahlung von elf Milliarden britische Pfund (15,3 Mrd Euro) an die Bank of England, teilte Northern Rock am Montag mit und bestätigte damit entsprechende Medienberichte. Des Weiteren werde Virgin 1,3 Milliarden Pfund in die Hypothekenbank einfliessen lassen und ihre Sparte Virgin Money mit einem Marktwert von 250 Millionen Pfund einbringen. Virgin Money habe einen Marktwert von 250 Millionen Pfund. Die Titel von Northern Rock standen mit minus 4,54 Prozent auf 82,0 Pence am «Footsie»-Ende.
Zudem will der Staatsfonds China Investment Corp (CIC) einem Pressebericht zufolge gemeinsam mit chinesischen Stahlunternehmen 200 Milliarden Dollar für den britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto bieten. Zu den bietenden Stahlunternehmen gehörten Baosteel, Shougang und Angang Group, berichtet das chinesische Wochenmagazin «China Business» ohne Nennung von Quellen. Ein Unternehmenssprecher von Rio Tinto wollte dies nicht kommentieren und verwies dabei auf Marktgerüchte. Anfang November hatte Rio Tinto ein Übernahmegebot des Konkurrenten BHP Billiton zurückgewiesen. Rio Tinto standen mit plus 3,29 Prozent auf 5.490 Pence an der «Footsie»-Spitze, BHP-Titel gewannen 2,74 Prozent auf 1.611 Pence.
Clariant knüpften in Zürich an ihre Erholung vom Freitag an und verteuerten sich um 2,10 Prozent auf 10,20 Schweizer Franken. Der Spezialchemiehersteller kündigt weitere Preiserhöhungen um 5 bis 12 Prozent an. Clariant verwiesen auf den sprunghaften Anstieg bei den Rohstoff- und Energiekosten. Jedoch habe der Konzern in den vergangenen Monaten seine Kosten «signifikant» gesenkt, die Restrukturierungsanstrengungen beschleunigt und die Produktivität verbessert. (awp/mc/ab)