Der Pariser CAC-40-Index legte 0,25 Prozent auf 3.779,52 Punkte zu. In London stieg der FTSE 100 0,02 Prozent auf 5.139,18 Zähler.
Mangels wichtiger Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten orientiert sich der Markt nach Einschätzung von Händlern wieder stark am Geschehen an der Wall Street. Der Handelstag in den USA steht am Mittwoch ganz im Zeichen der Alcoa-Zahlen. Der weltgrösste Aluminiumhersteller läutet mit seinen Zahlen die Berichtsaison der grossen amerikanischen Unternehmen ein. Dies sorgte bereits in Europa für Nachfrage bei den Rohstoffwerten.
An der Spitze des EuroStoxx 50 lagen die Titel des niederländischen Finanzkonzerns ING. Die Aktie legte um 3,17 Prozent auf 12,04 Euro zu und näherte sich damit wieder dem Jahreshoch von 12,345 aus der vergangenen Woche. Das Papier des vom Staat gestützten Konzerns befindet sich wie die meisten Finanztitel derzeit in einem Höhenflug, da die Marktteilnehmer auf eine Ende der Finanzkrise setzen. Die ING-Aktie stieg seit März um mehr als 400 Prozent. Kurstreiber am Mittwoch war die Nachricht, dass die Bank Julius Bär das Schweizer Privatkundengeschäft der ING für 520 Millionen Franken kauft. Auch die Julius-Bär-Titel legten zu.
Nicht profitieren konnte dagegen die spanische Bank Santander von dem milliardenschwerden Börsengang ihrer brasilianischen Tochter. Der Erlös in Höhe von 5,5 Milliarden Euro lag im Rahmen der Ankündigung vom September. Das Papier der spanischen Grossbank verlor leicht an Wert.
In Grossbritannien standen vor allem die Einzelhandelswerte im Blickpukt. Papiere von J Sainsbury gaben um 3,31 Prozent auf 312,25 Pence nach. Der Einzelhändler traf mit seinen Umsatzzahlen für das vergangen Quartal zwar die Erwartungen der Experten, sorgte aber mit vorsichtigen Aussagen über die weiteren Aussichten für Kursverluste bei Sainsbury und den Konkurrenten WM Morrison und Tesco. Zulegen konnte dagegen der Titel der Baumarktkette Kingfisher, der getrieben von Hochstufungen der Banken Morgan Stanley und UBS, um 3,38 Prozent auf 223,3 Pence zulegte.
Abwärts ging es mit Titeln grosser europäischer Fluglinien, nachdem British Airways (BA) am Dienstagabend weitere Stellenstreichungen bekanntgegeben hatte und Air France-KLM nach wie vor keine Belebung des Geschäfts sieht. Die grösste britische Fluglinie kommt nicht aus der Krise und muss jetzt 1.700 Stellen beim Kabinenpersonal streichen. Zudem sollen dort die Gehälter zwei Jahre eingefroren werden. Belastend wirkte auch eine Abstufung der Societe Generale von «Hold» auf «Sell». Die BA-Aktie gab 0,63 Pence auf 221,375 Pence ab. Papiere des Konkurrent Air France-KLM verloren 1,2 Prozent auf 12,40 Euro. Die französisch-niederländische Gesellschaft konnte zwar die Auslastung wegen eines reduzierten Angebots steigern, rechnet aber weiter damit, dass die Krise auf den Umsatz drückt. (awp/mc/ps/08)