Nach Einschätzung von Händlern bewegt die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank an diesem Mittwoch die Anleger. Die Vorgaben waren positiv: So hatte der US-Leitindex nach Handelsschluss in Europa noch rund 84 Punkte gewonnen, ins Plus gedreht und fest geschlossen. Auch der Nikkei-225-Index legte am Morgen mit plus 2,99 Prozent kräftig zu.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann am Morgen 0,98 Prozent auf 3.802,43 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 1,08 Prozent auf 3.247,03 Zähler ab. Auch die Euronext-Börsen standen im Plus. Der breit gefasste Euronext 100 gewann 1,33 Prozent auf 871,73 Punkte. Der Pariser CAC 40 legte um 1,38 Prozent auf 4.915,23 Zähler zu. Der Londoner Leitindex FTSE 100 stand mit 1,31 Prozent im Plus bei 5.864,80 Punkten.
In London stiegen TUI Travel nach einem Zwischenbericht um 4,60 Prozent auf 250,00 Pence. Die britische TUI-Tochter will ihre schwächelnde deutsche Fluglinie TUIfly mit dem Lufthansa-Ableger Germanwings zusammenführen. Ausserdem gab der Reisekonzern bekannt, dass die Synergien aus der Fusion der TUI-Touristiksparte mit der britischen First Choice Holidays auf 150 Millionen britische Pfund pro Jahr bis zum Jahr 2010 (Geschäftsjahr bis 30. September 2010) gesteigert werden sollen. Bislang hatte TUI Travel mit 100 Millionen Pfund gerechnet.
Für die laufende Wintersaison verzeichnet TUI Travel in Grossbritannien derzeit einen Zuwachs beim Buchungsumsatz von drei Prozent. Für den Sommer liegen die Buchungsumsätze mit acht Prozent im Plus. Davon profitierten auch die Titel des Konkurrenten Thomas Cook , die an der Spitze des «Footsie» 5,27 Prozent auf 259,50 Pence zulegten.
Prudential stiegen um 1,97 Prozent auf 647,50 Pence. Der britische Lebensversicherer konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Ertragssteigerung von 21 Prozent verbuchen. Severn Trent Water gewannen 0,21 Prozent auf 1.415 Pence. Der Versorger hat wird mit seinem Gesamtjahresergebnis trotz der Flutschäden im Sommer 2007 im Rahmen der Erwartungen liegen. Das Unternehmen geht bei den Kosten für die Flutschäden derzeit von 25 bis 35 Millionen britischen Pfund aus.
Imperial Tobacco Group gewannen nur moderate 0,17 Prozent auf 2.374 Pence. Insgesamt sei das vergangene Jahr wie erwartet verlaufen, sagte Unternehmenschef Gareth Davis am Dienstag unmittelbar vor der Hauptversammlung. Trotz des wegen Rauchverboten schrumpfenden Marktes für Tabakwaren könnte das Unternehmen seinen Marktanteil in Grossbritannien bei 46,4 Prozent halten. In Deutschland konnte Imperial Tobacco leicht zulegen.
In Paris erholten sich Societe Generale etwas von ihren Kursverlusten der vergangenen Tage und stiegen um 2,60 Prozent auf 72,90 Euro. Seit Bekanntwerden der Börsenspekulationen bei der Grossbank am vergangenen Donnerstag haben die Titel fast acht Prozent an Wert verloren. Die französische Regierung spricht in dem Milliardenskandal um Börsenspekulationen bei der Grossbank inzwischen offen von einer «Krise». Es handle sich um einen derart weitreichenden Gesetzesbruch, dass die Bank jetzt in einer Krise sei, sagte Justizministerin Rachida Dati am Dienstag dem Radiosender France Info.
Einige Titel profitierten zudem von positiven Analysteneinstufungen. Lagardere legten an der Spitze des CAC-40 6,84 Prozent auf 50,61 Euro zu, nachdem Merrill Lynch die Titel von «Neutral» auf «Buy» gehoben hatte. France Telecom gewannen 2,00 Prozent auf 23,51 Euro, nachdem die Societe Generale die Titel von «Hold» auf «Buy» stufte. Der derzeitige Kurs biete eine gute Einstiegsgelegenheit, hiess es.
In Madrid gewanne Börsenneuling Iberdrola Renovables 3,18 Prozent auf 5,19 Euro, nachdem die Deutsche Bank die Titel mit «Buy» und einem Kursziel von 7,5 Euro gestartet hatte. Die Analysten hoben das niedrige Risiko-Profil des Unternehmens hervor. Die Titel der Windenergie-Tochter des spanischen Stromkonzerns Iberdrola waren Mitte Dezember zum ersten Mal an der Börse in Madrid gelistet worden. (awp/mc/pg)