EU-Eröffnung: Freundlich – Quartalszahlen beschäftigen den Markt
Derweil legte der FTSE 100 um 0,40 Prozent auf 6.240,10 Zähler zu. Händler verwiesen insbesondere auf die positive US-Vorgabe: Die Wall Street hatte mit Gewinnen geschlossen. In Japan ging der Nikkei-225-Index am Morgen nach zwei Feiertagen gut behauptet aus dem Handel. Marktbeherrschendes Thema ist nach Meinung von Börsianern aber die Flut an Quartalsberichten, die heute vor allem von französischen Unternehmen vorgelegt werden.
Erneut stehen Berichte aus der Finanzbranche auf der Agenda: AXA verloren 0,81 Prozent auf 23,86 Euro. Europas zweitgrösster Versicherer hat trotz eines Prämien- und Einnahmenrückgangs seine Wachstumsziele bis 2012 bestätigt. Das Unternehmen will bis 2012 die Einnahmen im Vergleich zu 2005 verdoppeln und den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft verdreifachen. Aegon gaben 2,57 Prozent auf 10,04 Euro ab. Der niederländische Finanzkonzern verdiente unterdessen wegen der Finanzkrise deutlich weniger als im Vorjahr, bestätigte aber sein Neugeschäftsziel für 2010.
Auch der Telekommunikationssektor steht im Blick: France Telecom legten 0,88 Prozent auf 20,52 Euro zu. Der Telekomkonzern erhöhte seinen Umsatz im ersten Quartal und erfüllte damit die Erwartungen von Analysten. «Das könnte die Titel zu neuem Leben erwecken», jubelten die Analysten von Natixis Securities. Die Schweizer Swisscom profitierte unterdessen im Auftaktquartal beim operativen Gewinn von der Übernahme der italienischen Fastweb. Der Nettogewinn wurde allerdings geschmälert und verfehlte die Erwartungen. Die WestLB senkte ausserdem das Ziel für die Titel von 444 auf 430 Schweizer Franken und bestätigte sie mit «Add». Die Aktien verloren indes auch 2,17 Prozent auf 361,00 Franken.
Aktien von Lafarge setzten sich mit plus 5,81 Prozent auf 121,36 Euro CAC-40-Spitze. Das Ergebnis stehe im krassen Gegensatz zu den schlechten Zahlen von Holcim am Vortag, hiess es in einem Kommentar von Natixis Securities. Die Analysten bestätigten die Titel mit «Buy» und einem Ziel von 155 Euro. Auch nach Meinung anderer Analysten schlugen die Zahlen die Konsensschätzung bei weiten geschlagen.
Capgemini verloren unterdessen 1,32 Prozent auf 38,25 Euro. Der französische IT-Dienstleister hat belastet vom starken Euro im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verbucht. Total fielen ebenfalls in Paris um 1,17 Prozent auf 53,87 Euro. Der starke Euro hat nach Meinung von Händlern das Ergebnis des Ölkonzerns im ersten Quartal belastet.
Alstom gewannen dagegen 1,25 Prozent auf 151,18 Euro. Der Industriekonzern verzeichnete einen Anstieg beim Nettogewinn um 56 Prozent. Die Dividende soll auf 1,60 Euro je Aktie verdoppelt werden und das Margenziel für 2010 wurde um etwa 9 Prozent angehoben. Analysten und Händler lobten die Zahlen einstimmig. Electricite de France (EdF) stiegen um 0,60 Prozent auf 67,57 Euro. Der Versorger bestätigt nach einem Umsatzplus im ersten Quartal seine Prognose.
In London sprangen British American Tobacco (BAT) nach Vorlage der Quartalszahlen 2,37 Prozent auf 1.984,00 Pence an. Nach Meinung der Analysten von Merrill Lynch lagen die Bilanz über den Konsensschätzungen. Die Zahlen seien solide, insbesondere die Region Asien-Pazifik habe sich gut entwickelt. International Power verloren nach der Ankündigung einer Wandelanleihe 2,24 Prozent auf 424,00 Pence.
In Amsterdam verloren Akzo Nobel 1,49 Prozent auf 52,17 Euro. Der niederländische Chemiekonzern bekam im ersten Quartal die schwächelnde Wirtschaft in den USA zu spüren. Nach Meinung von Analysten enthielten die Ergebnisse allerdings keine Überraschungen. Carlsberg rutschten nach Zahlen 3,66 Prozent auf 632,00 dänische Kronen ab. Der operative Gewinn der Brauerei lag nach Meinung von Händlern unter den Erwartungen. (awp/mc/ps)