So legte der EuroSTOXX 50 zuletzt nur noch um 1,21 Prozent auf 2.645,26 Zähler zu, nachdem der europäische Leitindex zunächst noch auf bis zu 2.656,78 Zähler geklettert war. Der französische CAC-40-Index stieg – angetrieben von Bankenwerten – um 2,57 Prozent auf 3.537,23 Zähler. Der Londoner FTSE 100 war sogar kurz ins Minus gedreht und rückte zuletzt nur noch um 0,16 Prozent auf 4.289,63 Punkte vor.
Französische Bankaktien zählten nach der Inanspruchnahme des französischen Rettungspaketes durch die BNP Paribas zu den grössten Gewinnern im EuroSTOXX 50. BNP-Titel legten um 8,26 Prozent auf 59,43 Euro zu, und für Societe Generale ging es um 9,96 Prozent auf 48,305 Euro nach oben. Credit Agricole rückten als Spitzenreiter um 11,77 Prozent auf 11,68 Euro vor. BNP wird sich mit 2,55 Milliarden Euro aus dem Rettungsfonds der französischen Regierung bedienen. Dies strahle auch auf andere Banktitel positiv aus, sagten Händler. Wirtschaftsministerin Christine Lagarde hatte am Montagabend in Paris erklärt, dass Frankreich seine Grossbanken und Sparkassen bis zum Jahresende mit 10,5 Milliarden Euro Eigenkapital stärkt. Für 2009 würden notfalls weitere 10,5 Milliarden bereitgestellt. Andere Finanztitel waren ebenfalls gefragt. So gewannen Fortis 8,11 Prozent auf 59,345 Euro, und Titel des Versicherers Aegon verteuerten sich um 3,48 Prozent auf 4,16 Euro.
Aktien von Prudential fielen jedoch in London um 2,80 Prozent auf 321,00 Pence gefallen. Der britische Lebensversicherer prüft den Kauf von Sparten des strauchelnden US-Versicherers AIG . Prudential selbst kippte vor diesem Hintergrund sein Ziel, den Gewinn von 2005 im eigenen Asien-Geschäft bis 2008 zu verdoppeln. Dies werde voraussichtlich erst 2009 der Fall sein. Allerdings verbuchte das Unternehmen in den ersten neun Monaten in allen Sparten steigende Erträge im Neugeschäft.
Unter den Technologietiteln verbilligten sich die Aktien von LM Ericsson um 2,40 Prozent auf 57,00 schwedische Kronen, und die Papiere von Nokia gaben um 1,67 Prozent auf 12,92 Euro nach. Der US-Chiphersteller Texas Instruments sieht sich nach einem Gewinneinbruch für den Rest des Jahres auf Talfahrt und tritt auf die Kostenbremse.
Norsk Hydro-Titel brachen regelrecht um 7,79 Prozent auf 28,40 norwegische Kronen ein. Belastet vom Konjunkturabschwung hat der norwegische Aluminium-Produzent im abgelaufenen Quartal einen Ergebnisrückgang verbucht. Auch der Umsatz fiel. Mit seinen Zahlen verfehlte Norsk Hydro die durchschnittlichen Markterwartungen. Die Preise für Aluminium sind in den vergangenen Monaten gefallen, was mit einer geringeren Nachfrage infolge der Konjunkturabkühlung zusammenhängt, erklärte Vorstandschef Eivind Reiten. Die globale Finanzkrise werde das Ergebnis in den kommenden Quartalen weiter belasten, hiess es.
Der Schweizer Pharmakonzern Roche indes hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres von der Nachfrage nach seinen Krebsmedikamenten profitiert und den Konzernumsatz deutlich gesteigert. Ohne die Pandemieverkäufe des Grippemittels Tamiflu stieg der Konzernumsatz in lokalen Währungen um zehn Prozent auf 33,2 Milliarden Franken gestiegen. Befragte Analysten hatten jedoch im Schnitt mit einem Wachstum auf 33,43 Milliarden Franken gerechnet. Ferner bekräftigte Roche seine Milliardenofferte für die Biotech-Tochter Genentech. Roche-Aktien verloren 1,33 Prozent auf 177,90 Franken. (awp/mc/pg/13)