EU-Eröffnung: Gewinne – Banken wegen Credit Suisse im Fokus

Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,34 Prozent auf 3.591,16 Zähler. Für den Euronext 100 ging es indes um 0,05 Prozent auf 967,42 Zähler nach unten. In Paris gewann der CAC 40 0,10 Prozent auf 5.452,23 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,07 Prozent auf 6.353,20 Zähler.


Die Vorgaben waren indes negativ. Der Dow Jones hatte nach Börsenschluss in Europa belastet von neuen Rezessionssorgen noch 97 Punkte verloren und sehr schwach geschlossen. Die NASDAQ-Indizes büssten rund vier Prozent ein. Die asiatischen Börsen verzeichneten ebenfalls Verluste.


In der Schweiz verloren Credit Suisse 2,44 Prozent auf 64,10 Schweizer Franken. Die Schweizer Grossbank ist der Wochenzeitung «Sonntag» zufolge stärker von der US-Hypothekenkrise betroffen als bislang angenommen. Wegen Schwierigkeiten bei schwach besicherten Kreditpapieren sei für das vierte Quartal eine weitere Wertberichtigung von 2,5 Milliarden Schweizer Franken notwendig. Die Meldung ist einer ersten Händlereinschätzung zufolge nicht entscheidend, reihe sich aber in die Vielzahl der negativen Nachrichten wegen der Kreditkrise ein. Allerdings zeige sie auch, dass der Druck auf dem Sektor erhalten bleibe. Entsprechend gerieten andere Bankentitel ebenfalls unter Druck.


Nach negativen Branchenvorgaben aus den USA verloren ASML in Amsterdam 5,12 Prozent auf 18,73 Euro. An der Wall Street hatten die Aktien von Halbleiter-Unternehmen am Freitag empfindliche Kursverluste erlitten. Intel-Papiere gaben über acht Prozent ab und näherten sich ihrem Tief von Mitte August. Die Analysten von JP Morgan hatten die Aktien von «Overweight» auf «Neutral» herabgestuft und auf einen Rückgang bei den Chipaufträgen sowie auf hohe Lagerbestände als Belastungsfaktor verwiesen.


Für EADS-Papiere ging es um 3,33 Prozent auf 20,06 Euro nach unten. Die Deutsche Bank hat die Aktien des Luft- und Raumfahrtkonzerns von «Hold» auf «Sell» abgestuft und das Ziel von 20 auf 19 Euro gesenkt. Der Zyklus für Zivilflugzeuge schwäche sich 2008 ab. Dies dürfte auch zu einer schwächeren Auftragsentwicklung für Airbus führen, schrieben die Analysten. Zudem hat EADS einem Bericht der «Wirtschaftswoche» zufolge neue Probleme mit dem Militärtransporter A400M. Der Termin für den im Juli vorgesehenen Erstflug sei in Gefahr.

Nach einer negativen Studie büssten Titel der Agfa-Gevaert Group 5,48 Prozent auf 8,80 Euro ein. Die UBS hat die Einschätzung für die Aktie des Fotounternehmens von «Neutral» auf «Sell» gesenkt und das Kursziel mit 8,00 Euro bestätigt. Die Übernahmespekulationen seien auf dem derzeitigen Kursniveau übertrieben, schrieb Analyst Sven Weier. Das Unternehmen beinhalte substanzielle Risiken und eine genauere Prüfung habe noch nicht einmal begonnen. Carrefour verloren – ebenfalls von einer negativen Studie belastet – 1,53 Prozent auf 50,15 Euro. Dresdner Kleinwort hat die Einstufung für die Aktien der französischen Supermarktkette aus Bewertungsgründen von «Buy» auf «Add» gesenkt, aber das Kursziel von 55 Euro bestätigt.


Für Sainsbury ging es nach einem negativen Zeitungsbericht um 6,35 Prozent auf 379,75 Pence nach unten. Die «Times» hatte unter Berufung auf Branchenkreise geschrieben, die britische Supermarktkette dürfte im wichtigen Weihnachtsgeschäft die eigenen Umsatz- und Gewinnziele verfehlt haben. Titel des Konkurrenten Marks & Spencer verloren unter dem Druck ähnlicher Befürchtungen 4,05 Porzent auf 497,00 Pence.


Dagegen gewannen Titel der Northern Rock 1,19 Prozent auf 85,00 Pence. Der Hedge-Fonds und Anteilseigner RAB Capital PLC hat in einem Brief an die anderen Aktionäre geschrieben, er gehe davon aus, dass die angeschlagene britische Hypothekenbank die von der Bank of England geliehenen Millionen zurückzahlen kann, und seine Bereitschaft erklärt, sich an einer Kapitalerhöhung für die Bank zu beteiligen. Am Freitag hatte RAB seine Beteiligung auf 7,70 Prozent erhöht. (awp/mc/ab)

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