Die US-Indizes hatten nach enttäuschenden Arbeitsmarkt- und Konjunkturdaten am Mittwoch zwar etwas schwächer geschlossen, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones stieg hingegen seit dem europäischen Börsenschluss (17.35 Uhr) vom Vortag um 0,80 Prozent. In Tokio schlossen die Börsen im Minus.
Am Mittag rücken die Zinsentscheidungen der Bank of England sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) in den Fokus. Alle von dpa-AFX befragten Volkswirte erwarten in der Eurozone einen unveränderten Leitzins von 1,0 Prozent. Wie immer gilt den Kommentaren auf der Pressekonferenz das eigentliche Interesse. «Die Anleger werden ganz genau auf detaillierte Aussagen achten, aber da keine grossen Entscheidungen erwartet werden, dürfte die Richtung der Märkte davon kaum bestimmt werden», sagte Franz Wenzel, Stratege bei AXA Investment Managers. Er rechnet weiterhin mit Kursschwankungen. Nach einer dreimonatigen Aufwärtsentwicklung lockten Gewinnmitnahmen, obwohl die Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung sich mehrten.
An der Pariser Börse legten EADS-Titel um deutliche 2,69 Prozent auf 11,820 Euro zu. Laut «Wall Street Journal» (WSJ) holte die US-Fluggesellschaft UAL sowohl bei dem europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern als auch beim amerikanischen Konkurrenten Boeing Angebote für bis zu 150 Flugzeuge ein. Der Auftragswert könnte über 10 Milliarden Euro betragen, heisst es weiter. Nach Neuigkeiten über den Fund eines Gasfelds in Kolumbien verteuerten sich die Aktien des französischen Ölkonzerns TOTAL um 1,38 Prozent auf 41,200 Euro.
Für Iberia-Papiere ging es um 0,93 Prozent auf 1,6200 Euro nach oben. Die spanische Fluggesellschaft schliesst eine Fusion mit Wettbewerber Air France-KLM oder Lufthansa anstatt mit dem bisherigen Wunschpartner British Airways (BA) nicht aus. Air France büssten 0,77 Prozent auf 11,00 Euro ein, BA büssten 0,59 Prozent auf 151,25 Pence ein. easyJet-Aktien mussten ungeachtet positiver Nachrichten leichte Verluste von 0,16 Prozent auf 313,25 Pence hinnehmen. Der britische Billigflieger beförderte im Mai trotz der Wirtschaftskrise mehr Fluggäste als ein Jahr zuvor. Auch die Auslastung der Flugzeuge verbesserte sich leicht.
Beim anvisierten Einstieg des chinesischen Aluminium-Konzerns beim britisch-australischen Rohstoffkonzern Rio Tinto verdichten sich die Hinweise auf einen Kompromissvorschlag der Chinesen. Um die australische Regierung doch noch von der Investition zu überzeugen und die Rio-Tinto-Aktionäre für sich zu gewinnen, würde sich das chinesische Staatsunternehmen unter anderem jetzt mit 14,9 Prozent statt bislang 18,0 Prozent an dem Unternehmen zufrieden geben, verlautete aus mit den Verhandlungen vertrauten Kreisen. Rio Tinto und Chinalco wollten sich nicht zum Verhandlungsstand äussern. Die Rio-Tinto-Aktie verlor 0,65 Prozent auf 2.893,00 Pence.
Konkurrent BHP Billiton verhandelt nach Angaben aus Kreisen mit chinesischen Stahlhütten über ein neues Preissystem. Dabei gehe es um Index-basierte Preise anstelle der sonst üblichen Benchmark-Preise für Eisenerz, berichteten verschiedene Personen übereinstimmend. Die Titel fielen um 0,87 Prozent auf 1.480,00 Pence.
Positive Studienergebnisse für den Produktkandidaten Ilaris (ehemals ACZ885) liessen in Zürich die Anteilssscheine von Novartis um marktkonforme 0,80 Prozent auf 42,78 Schweizer Franken steigen. Eine einjährige Studie der Phase III zur Behandlung von der Immunkrankheit CAPS (Cryopyrin-associated periodic syndrom) habe ein rasches und nachhaltiges Nachlassen der Symptome gezeigt, teilte der Schweizer Pharmahersteller mit. (awp/mc/ps/10)