EU-Eröffnung: Gewinne – positive Vorgaben, Barclays im Fokus

«Die Erholung an der Wall Street hilft zweifelsohne», sagte Matt Buckland, Händler bei CMC Markets. Auch die Äusserungen von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke vom Wochenende, dass die Rezession in den USA wahrscheinlich noch in diesem Jahr enden wird, sollte wieder zu mehr Vertrauen führen, ergänzte der Experte.


Bankenwerte rückten nach den kräftigen Kursgewinnen in der vergangenen Woche einmal mehr in den Fokus. In London schossen Barclays um 13,09 Prozent auf 83,75 Pence an die Spitze des «Footsie». Die britische Grossbank spricht jetzt wie zahlreiche andere Grossbanken zuvor ebenfalls von einem guten Geschäft in den ersten Monaten des Jahres. «Wir hatten einen starken Start in das laufende Jahr», teilte die Bank am Montag mit. In der vergangenen Woche hatten bereits die US-Banken Citigroup, Bank of America, JPMorgan sowie die Deutsche Bank und die Credit Suisse von einem positiven Verlauf des Geschäfts in den ersten Monaten des Jahres gesprochen. Barclays bestätigte zudem Presseberichte über Gespräche eines möglichen Verkaufs der weltgrössten Handelsplattform für börsengehandelte Fonds (Exchange-traded funds) – iShares. Einem Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) zufolge ist die US-Bank JPMorgan interessiert.


In Zürich legten UBS um 5,56 Prozent auf 11,40 Franken zu und waren damit Spitzenreiter im Swiss-Market-Index (SMI) . Einem Bericht der «SonntagsZeitung» zufolge plant das Kreditinstitut, in den nächsten Wochen bis zu 5.000 Senior- und Management-Stellen zu streichen.


Aktien von Minenbetreibern zählten unterdessen in London zu den grössten Verlierern. Goldman Sachs hatte in einer Studie vom Montag zahlreiche Kursziele für Rohstoffaktien gekürzt und die Prognosen für Metallpreise im Jahr 2009 nach unten geschraubt. Rio Tinto, BHP Billiton und auch Kazakhmys landeten am «Footsie»-Ende.


L’Air Liquide waren nach Zahlen des deutschen Industriegase-Herstellers Linde im CAC40 mit einem Plus von 1,57 Prozent auf 62,25 Euro gefragt. Linde rechnet wegen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise für das eigene Unternehmen mit allen Szenarien. «Aus heutiger Sicht ist es noch möglich, dass Konzernumsatz und Konzernergebnis leicht über oder auf dem Niveau 2008 liegen», sagte Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Ein Händler sagte, die endgültigen Zahlen lägen im Rahmen der Erwartungen und böten keine Überraschung. Ein anderer Händler wies jedoch darauf hin, dass das operative Ergebnis deutlich besser ausgefallen sei als erwartet. Auch der Ausblick klinge «nicht so schlecht».


Aktien von Stagecoach konnten in London nach Zahlen um 3,83 Prozent auf 115,25 Pence zulegen. Dem Transportunternehmen zufolge haben sich die Gewinne entsprechend den Erwartungen entwickelt. (awp/mc/ps/12)

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