Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,19 Prozent auf 4.926,34 Punkte nach oben. Vor allem die Vorgaben der US-Börsen seien ein Auslöser für die frühen Gewinnmitnahmen gewesen, sagte ein Börsianer. Gestützt auf positive Konjunkturdaten hatte die Wall Street tags zuvor zwar ihren Aufwärtstrend fortgesetzt, jedoch deutlich unter Tageshoch geschlossen. Am Nachmittag werden neue Impulse von den anstehenden US-Daten erwartet.
In Frankreich stiegen die Aktien von Suez Environnement mit plus 7,40 Prozent auf 13,99 Euro an die Spitze des CAC-40-Index. Der französische Wasser- und Entsorgungskonzern passte nach Vorlage der Halbjahreszahlen die Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Für das zweite Halbjahr rechnet Konzernchef Jean-Louis Chaussade mit einer besseren Entwicklung als in der ersten Jahreshälfte. Die Aktien von Natixis wurden wieder gehandelt und schnellten um 31,49 Prozent auf 3,03 Euro in die Höhe. Der Hauptaktionär – die französische Privatkundenbank Groupe BPCE – garantiert der Investmentbank faule Kredit in Milliardenhöhe.
Die Titel von Heineken stiegen in Amsterdam mit plus 8,81 Prozent auf 30,31 Euro an die Spitze des Amsterdam-Exchanges-Index (AEX). Die niederländische Brauerei übertraf mit ihrem operativen Gewinn im ersten Halbjahr die Erwartungen der Analysten. Der Konzern verdiente trotz eines Rückgangs des Bierabsatzes deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Für 2009 peilt Heineken einen Zuwachs beim Nettogewinn vor Sondereffekte im einstelligen Bereich an.
In London legten die Titel der britischen Lloyds Banking Group 3,25 Prozent auf 111,25 Pence zu und zählten damit zu den gefragtesten Werten im FTSE. Die Bank muss einem Zeitungsbericht zufolge wahrscheinlich 500 Millionen Pfund (rund 572 Mio Euro) Schulden des Pub-Betreibers Admiral Taverns abschreiben. Die von den Familien Landesberg und Rosenberg kontrollierte Gruppe verhandele darüber, Schulden in Aktien zu tauschen, nachdem sie Kreditbedingungen nicht mehr erfüllen kann, schreibt die «Financial Times».
Der Kurs der Swiss Life Holding sackte nach Zahlen um 3,39 Prozent auf 122,70 Franken. Der Schweizer Lebensversicherer hatte mit den fortgeführten Geschäften im ersten Halbjahr 2009 den Gewinn zwar gesteigert, die Erwartungen der Analysten aber verfehlt. Am Markt wurde von einem insgesamt enttäuschenden Zahlensatz gesprochen. (awp/mc/ps/11)