Der Nikkei-225-Index schloss mit 0,23 Prozent im Plus. Die US-Börsen waren jedoch wegen verunsichernder Unternehmensprognosen und des hohen Ölpreises am Dienstag schwächer aus dem Handel gegangen. Das Hauptaugenmerk liege allerdings auf der Berichtssaison, sagte ein Börsianer. Der EuroSTOXX 50 legte um 0,36 Prozent auf 3.749,48 Zähler zu. Der STOXX 50, der auch schweizerische und britische Werte umfasst, stieg um 0,15 Prozent auf 3.153,43 Zähler. Der britische FTSE 100 rückte um 0,24 Prozent auf 6.048,90 Punkte vor.
An der Spitze des EuroSTOXX 50 kletterten die Titel von Saint-Gobain um 3,24 Prozent auf 51,37 Euro. Der französische Baukonzern hat zwar im ersten Quartal die schwächelnde US-Konjunktur zu spüren bekommen und weniger Umsatz erzielt als im Vorjahresquartal. Dies sei jedoch erwartet worden, so dass sich die Titel nun von ihrem siebenprozentigen Kursverlust während der letzten drei Handelstage erholen würden, sagte ein Händler.
Die Aktien von GlaxoSmithKline gewannen in London 1,91 Prozent auf 1.123,0 Pence. Der britische Pharmakonzern will das US-Biopharmaunternehmen Sirtris Pharmaceuticals für 22,50 US-Dollar je Aktie in bar kaufen. Die Führung des Wettbewerbers hat der Übernahme zugestimmt. Ausserdem präsentiert GlaxoSmithKline gegen Mittag seine Quartalszahlen. Händlern zufolge werden die Analysten darauf achten, inwiefern sich die laufende Umstrukturierung des Pharmakonzerns bereits in niedrigeren Kosten widerspiegelt.
Die Papiere der Royal Bank of Scotland (RBS) stehen weiter im Fokus. Die zweitgrösste britische Bank lädt zu ihrer Hauptversammlung. Die RBS möchte sich von ihren Aktionären eine Kapitalerhöhung von 12 Milliarden Pfund (15 Milliarden Euro) genehmigen lassen. Titel der Royal Bank of Scotland fielen um 3,21 Prozent auf 346,50 Pence. Die Aktien von BHP Billiton stiegen nach dem Zwischenbericht für das dritte Quartal um 1,59 Prozent auf 1.916,00 Pence. Während der Rohstoffkonzern bei der Produktion von Eisenerz Rekorde verzeichnete, enttäuschte die Kohleförderung.
In Amsterdam fielen die Aktien von TomTom um 4,51 Prozent auf 21,60 Euro. Der Navigationsgeräte-Hersteller hat im ersten Quartal einen drastischen Gewinnrückgang verzeichnet. Grund für den Rückgang war vor allem der Preisverfall bei den Navigationsgräten. Den Ausblick für das Gesamtjahr aber bekräftigte TomTom.
UCB-Titel sprangen in Brüssel um 23,59 Prozent auf 27,59 Euro in die Höhe. Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat dem Pharmakonzern die Genehmigung zum Einsatz des Medikaments Cimzia gegen Morbus Crohn erteilt. Ausserdem äusserten sich mehrere Analysten positiv zu dem Titel. Aktien von Tele2 rückten nach Quartalszahlen um 6,65 Prozent auf 128,25 schwedische Kronen hoch. Der schwedische Telekomkonzern hat in den ersten drei Monaten des Jahres einen über den durchschnittlichen Markterwartungen ausgefallenen Gewinn nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwirtschaftet. Auch die Umsätze überraschten positiv.
An der Börse in Mailand rücken die Titel von Alitalia einmal mehr in den Fokus. Die italienische Regierung hat der angeschlagenen Fluggesellschaft am Dienstagabend einen Überbrückungskredit in Höhe von 300 Millionen Euro gewährt. Damit soll in den nächsten Monaten das Überleben der Gesellschaft gesichert werden, nachdem die Gruppe Air France-KLM am Montag ihre Übernahmeangebot zurückgezogen hatte. Die Alitalia-Aktien waren seit Dienstagvormittag vom Handel ausgesetzt gewesen. Vor der Wiederaufnahme zur Schlussauktion zeichnet sich aktuell ein Verlust der Papiere von über drei Prozent ab. (awp/mc/ps)