EU-Eröffnung: Gut behauptet – Positive Vorgaben, Stahlwerte
Händler verwiesen auf die Kursgewinne an der Wall Street und an den asiatischen Börsen infolge des besser als erwartet ausgefallenen US-Verbrauchervertrauens. Zudem blicken Anleger auf Konjunkturdaten in der Eurozone. In Frankreich hellte sich das Verbrauchervertrauen im Mai wie erwartet auf. In Italien fiel es dagegen schlechter als erwartet aus. Am Nachmittag könnten auch noch Daten zu US-Häuserverkäufen für Bewegung sorgen.
Aktien des Stahlkochers ArcelorMittal sprangen mit plus 3,62 Prozent auf 22,20 Euro an die Spitze im europäischen Leitindex. Kreisen zufolge wollen chinesische Stahlkonzerne den am Vortag in Japan erzielten Preisabschluss für Eisenerz für das laufende Jahr nicht übernehmen. Der chinesische Stahlverband CISA werde in Kürze mitteilen, dass er die zwischen Nippon Steel und Rio Tinto erzielten Preissenkungen von einem Drittel als zu niedrig ablehne, hiess es aus Industriekreisen. Unter der Führung von Baosteel wollten die Chinesen weiter mit den Minenbetreibern verhandeln. Anteilsscheine von Rio Tinto verteuerten sich an der Londoner Börse unterdessen um 0,62 Prozent auf 2.770,00 Pence. Auche andere Rohstofftitel wie die von BHP Billiton, Anglo American und Kazakhmys verbuchten Gewinne.
Fiat gewannen in Mailand 0,25 Prozent auf 7,95 Euro. Die Bundesregierung verstärkt den Druck auf die Interessenten für die GM-Tochter Opel. Fiat will den europäischen GM-Teil komplett aus der bisherigen Konzernstruktur herauslösen. Die Italiener wollen aus der Fiat-Autosparte, dem europäischen GM-Teil und dem kürzlich von Fiat erworbenen Autobauer Chrysler einen neuen, weltweit agierenden Player machen. «GM dürfte kaum dazu beitragen wollen, einen neuen Konkurrenten entstehen zu lassen», hiess es. Die Berater der Bundesregierung bewerten den Plan der Italiener, die mit sechs Milliarden Euro bewertete eigene Autosparte in das künftige Unternehmen einzubringen, positiv: «Da gibt es hinsichtlich der Eigenkapitalausstattung keine Probleme», hiess es.
Aktien von ITV waren stark gefragt und legten mit plus 9,82 Prozent auf 30,75 Pence kräftig zu. Goldman Sachs stufte die Titel in einer Medienstudie von «Sell» auf «Conviction Buy» hoch. Die Analysten verwiesen zur Begründung für ihre nach oben angepassten Prognosen auf den positiveren Konjunkturausblick.
In Paris verloren hingegen Pernod Ricard 1,43 Prozent auf 44,38 Euro. Zwar sind die April-Umsätze des Getränkeherstellers im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Für eine Markterholung sei es aber noch zu früh, berichtete das Unternehmen. (awp/mc/ps/11)