Der Dow Jones hatte im späten Handel am Vortag im Vergleich zum Europa-Schluss noch 123 Punkte oder 0,90 Prozent zugelegt und sehr fest auf einem neuen Rekordstand geschlossen. Der Nikkei 225 ging fest aus dem Handel.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 legte um 0,49 Prozent auf 4.539,98 Zähler zu. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,41 Prozent auf 3.990,77 Punkte. Der Euronext 100 stieg um 0,29 Prozent auf 1.075,52 Zähler. In Paris stieg der CAC 40 um 0,31 Prozent auf 6.121,11 Punkte nach. Für den FTSE 100 ging es um 0,38 Prozent auf 6.722,90 Punkte nach oben.
Zu den grössten Kursgewinnern im CAC 40 gehörten die Aktien von Schneider Electric , die um 2,16 Prozent auf 105,44 Euro zulegten. Händler verwiesen auf einen positiven Analystenkommentar als Grund für den Kursgewinn. Die Citigroup hob die Aktien von «Hold» auf «Buy» und erhöhte das Kursziel von 100 auf 120 Euro. Die Titel hatten bereits in den vergangenen Tagen deutlich zugelegt, nachdem dem Industriekonzern in ein em Rechtsstreit mit der Europäischen Kommission Schadensersatz zugesprochen worden war.
Auf der Verliererseite stachen die Aktien von L’Oreal nach Zahlen mit einem Minus von 2,54 Prozent auf 85,60 Euro hervor. Einige Anleger könnten von der im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Bilanz etwas enttäuscht sein, sagte ein Analyst der Deutschen Bank in einer ersten Einschätzung der Quartalsbilanz. Der französische Kosmetikkonzern hat im zweiten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert. Die Erlöse stiegen um 10,4 Prozent auf 4,246 Milliarden Euro. Zudem bestätigte L’Oreal seine Gesamtjahresprognosen.
Europaweit standen Biotechnologie-Unternehmen im Blick. Goldman Sachs hat die Aktien von Arpida und Intercell von «Sell» auf «Neutral» zurück gestuft. Titel von MediGene wurden dagegen von «Sell» auf «Neutral» angehoben. Darüber hinaus wurden Papiere von GPC Biotech auf die «Conviction Buy List» der Analysten genommen, während Renovo-Aktien von der Liste herunter genommen wurde. In Reaktion legten die Aktien von GPC Biotech um 5,58 Prozent auf 22,50 Euro zu, und Titel von MediGene gewannen 3,38 Prozent auf 5,20 Euro. Papiere von Arpida büssten 0,42 Prozent auf 35,85 Franken ein, Intercell-Aktien verloren 2,23 Prozent auf 26,62 Euro und Titel von Renovo gaben um 1,34 Prozent auf 203,00 Pence nach.
Aktien von LVMH legten um 0,44 Prozent auf 84,37 Euro zu. Der französische Luxuskonzern will we iterhin die Wirtschaftszeitung «Les Echos» übernehmen. Die Industrieholding Fimalac hatte zuvor ein Angebot von 245 Millionen Euro für «Les Echos» vorgelegt. LVMH hatte bisher 240 Millionen Euro für das Medienunternehmen geboten. Die Arbeitnehmervertreter forderten LVMH auf, ihr Angebot zurückzuziehen und dem bisherigen Eigentümer Pearson die Möglichkeit zu geben, die neue Situation zu prüfen. Zu Fimalac gehört auch die Ratingagentur Fitch.
Papiere von Tiscali wurden vor der Handelseröffnung wegen einer bevorstehenden wichtigen Mitteilung vom Handel ausgesetzt. Der Internet-Servce-Provider will einem Pressebericht zufolge die Breitband- und Voice-Sparten des britische Telekommunikations-Unternehmen Pipe Communications übernehmen. Als möglicher Kaufpreis wurden 210 Millionen Pfund genannt.
Aktien von ABN Amro legten um 0,96 Prozent auf 35,60 Euro zu. Die niederländische Bank hat in ihrem Abwehrkampf gegen eine feindliche Übernahme einen wichtigen Teilerfolg errungen. Sie darf ihre US-Tochterbank LaSalle auch ohne Zustimmung ihrer Aktionäre verkaufen. Das entschied am Freitag das oberste Gericht der Niederlande. Zuvor hatte bereits der niederländische Generalanwalt eine Empfehlung für den Verkauf der amerikanische ABN-Amro-Tochter ausgesprochen. Damit kommt ABN Amro der geplanten Fusion mit der Barclays Bank einen Schritt näher. Der Verkauf von LaSalle ist dafür eine Vorbedingung. Ante ilseigner von ABN Amro hatten jedoch dagegen geklagt. Sie wollen auf das Angebot eines Konsortiums um die Royal Bank of Scotland (RBS) eingehen, das einen höheren Preis bietet als Barclays, jedoch die Bank LaSalle mit übernehmen will. Titel der RBS gewannen 1,18 Prozent auf 641,50 Pence. Aktien des Konsortium-Partners Fortis legten um 0,55 Prozent auf 31,22 zu und Papiere der Banco Santander gewannen 1,00 Prozent auf 14,16 Euro. Barclays-Aktien stiegen um 0,21 Prozent auf 720,00 Pence.
In der Schweiz legten die Aktien von Holcim um 0,66 Prozent auf 137,70 Schweizer Franken zu. Der Schweizer Zementhersteller erhöht sein Angebot an die Minderheitsaktionäre der St. Lawrence Cement Group Inc. (SLC) auf 43,50 kanadische Dollar pro Aktie in bar. Der Gesamtwert des verbesserten Angebots belaufe sich damit auf 681 Millionen kanadische Dollar. Dies entspricht einer Prämie von 44 Prozent auf den gewichteten durchschnittlichen Kurs der SLC-Aktien in den letzten 20 Handelstagen vor der Holcim-Offerte. Im Zusammenhang mit der Erhöhung des Angebotspreises wird zudem das Angebot bis am 30. Juli verlängert.
Zu den grösster Kursgewinnern in London gehörten die Aktien der Man Group, die 1,70 Prozent auf 627,00 Pence zulegten. Händlern zufolge wirkte der starke Zwischenbericht und der gesunde Ausblick nach, die das Unternehmen am Vortag abgeliefert hatte. Ähnlich gut entwickelten sich die Aktien des Finanzdienstleisters Experian mit einem Plus von 0,89 Prozent auf 622,00 Pence. Auch hier nannten Börsianer die am Vortag bekannt gegebenen Handelszahlen als Grund für die Kursgewinne. (awp/mc/pg)