Technologiewerte rückten mit Zahlen des Branchenprimus Intel und von ASML in Europa mit uneinheitlichen Signalen in den Fokus.
Der EuroSTOXX 50 gewann am Morgen 0,07 Prozent auf 4.171,91 Zähler. Im frühen Verlauf schwankte der europäische Leitindex zwischen 4.169 und 4.179 Zählern. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 legte 0,10 Prozent auf 3.771,55 Punkte zu. Der Euronext 100 rückte um 0,03 Prozent auf 974,86 Zähler vor. Der französische CAC 40 gewann 0,04 Prozent auf 5.594,02 Punkte. In London fiel dagegen der Leitindex FTSE 100 um 0,04 Prozent auf 6.213,20 Zähler.
Technologiewerte insbesondere mit Halbleiterbezug wie Philips und STMicroelectronics stehen mit Zahlen des Branchenprimus Intel in den Fokus. Der weltgrösste Halbleiterkonzern stellt sich wegen des hohen Wettbewerbdrucks in der Branche auf eine dauerhaft niedrigere Profitabilität ein. Die Bruttomarge im laufenden Jahr werde um 50 Prozent liegen und damit bereite niedrigeren Niveau von 2006 verharren. Intel-Aktien fielen nachbörslich um 4,35 Prozent auf 21,33 Dollar, nachdem sich Börsianer von dem Margenausblick enttäuscht zeigten. 2006 hatte Intel unterdessen besser abgeschnitten als von Experten erwartet.
ASML Holding, die in dem Sektor ebenfalls Zahlen vorgelegt haben, zählten unterdessen mit plus 5,05 Prozent auf 19,76 Euro zu den Favoriten in Europa. Händlern zufolge schnitt der niederländische Anbieter von Chipfertigungsanlagen «auf allen Ebenen besser als erwartet» ab. Auch der Ausblick auf das erste Quartal sei positiv und die Aktienrückkäufe sollen verstärkt werden. ABN Amro hob die Aktien in Reaktion auf die Zahlen von «Sell» auf «Buy». Insgesamt überwiegt allerdings in dem Sektor der negative Intel-Einfluss: Philips-Aktien gaben 0,48 Prozent auf 29,13 Euro ab, STMicro verbilligten sich gleichzeitig um 1,01 Prozent auf 14,75 Euro.
EADS-Aktien sackten am CAC-Ende um 2,56 Prozent auf 25,08 Euro ab. Der Luft- und Raumfahrtkonzern erwartet 2006 wegen eines voraussichtlichen Verlustes der Tochter Airbus eine Belastung seines operativen Gewinns (EBIT). Das klinge nach einer erneuten Gewinnwarnung von EADS und die Reihe negativer Nachrichten reisse nicht ab, sagten Händler am Morgen.
Rohstoffwerte bleiben mit der zuletzt stark schwankenden Öl- und Metallpreise im Blick. Der US-Ölpreis erholte sich am Morgen im asiatischen Handel etwas von seinen Vortagsverlusten, notierte aber weiterhin unter 52 US-Dollar. Händler und Analysten begründeten die Preissteigerung mit Positionsglattstellungen, nachdem der Ölpreis am Dienstag unter 51 Dollar gefallen war und damit seinen niedrigsten Stand seit 19 Monaten erreichte. Repsol-YPF verloren im EuroSTOXX 0,96 Prozent auf 24,71 Euro, TOTAL fielen um 0,19 Prozent auf 51,60 Euro. In London sackten BP um 0,92 Prozent auf 536,00 Pence ab.
Die im «Footsie» schwer gewichteten Minenwerte sind ebenfalls aktiv. Rio Tinto verzeichnete im vierten Quartal eine uneinheitliche Entwicklung seiner Rohstoffproduktion verzeichnet. Die Förderung von Eisenerz sank im Vergleich zum Vorquartal um zwei Prozent auf 35,06 Millionen Tonnen, während die Kupfererzeugung um 15 Prozent anzog. Die Aktien des australisch-britischen Bergbaukonzern verloren 1,14 Prozent auf 2.521,00 Pence.
ABB zogen in Zürich um 0,69 Prozent auf 21,95 Franken an. Händler verwiesen auf ein Interview, in dem Unternehmenschef Fred Kindle frühere Aussagen zur Akquisitionspolitik wiederholt habe. Übernahmen seien bei der Prozessautomation und im Bereich Power Systems denkbar, im Fokus stünden aber Power Products und Automation Products, sagte der ABB-Chef. (awp/mc/pg)