Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 lag am Morgen prozentual unverändert bei 4.423,69 Zählern. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gab 0,01 Prozent auf 3.911,26 Punkte ab. Für den Euronext 100 ging es um 0,08 Prozent auf 1.056,21 Zähler nach oben. In Paris gewann der CAC 40 0,06 Prozent auf 6.072,52 Punkte.
Übernahmepläne bleiben im Fokus, sagten Börsianer. Aktien von ABN Amro sackten als einer der schwächsten Werte in Europa um 1,61 Prozent auf 36,11 Euro ab. Das Konsortium um die britische Grossbank Royal Bank of Scotland (RBS) will für ABN Amro 38,40 Euro je Aktie bieten und damit den Konkurrenten Barclays ausstechen. Voraussetzung hierfür sei aber der Zuschlag für die ABN Amro-Tochter LaSalle, für die das RBS-Konsortium 24,5 Milliarden Dollar und damit 3,5 Milliarden Dollar mehr als die B ank of America bietet, teilte ABN Amro mit. Wegen zahlreicher Unsicherheiten der RBS-Offerte sei das Gebot jedoch nicht zwingend besser als das der Bank of America. Im Rahmen der Barclays-Offerte für ABN Amro soll LaSalle an die Amerikaner verkauft werden.
Der Blick sei vor allem im Mediensektor trotz des Feiertags auch auf London gerichtet. Der kanadische Finanzdaten-Dienstleister Thomson Financial nahm bisher keine Stellung zu einem Pressebericht über ein mögliches 700-Pence-Angebot (10,27 Euro) für die britische Finanznachrichtenagentur Reuters . «Wir kommentieren solche Gerüchte und Spekulationen nicht», sagte ein Thomson-Sprecher am Sonntag. Zuvor hatte es bereits Gerüchte über ein Angebot von 600 Pence gegeben. Die Deutsche Bank nahm unterdessen laut Händlern ihr Votum für Reuters von «Buy» auf «Hold» zurück.
Ein weiterer Grossaktionär des amerikanischen Medienkonzerns Dow Jones Co. sprach sich unterdessen gegen einen Verkauf an News Corp. aus. Die Australier bieten 60 Dollar je Dow-Jones-Aktie oder insgesamt fünf Milliarden Dollar (3,675 Milliarden Euro) für das Unternehmen. Jim Ottaway Jr. lehnte die Offerte in einer in der Online-Ausgabe der Zeitung am Sonntag veröffentlichten Erklärung ab. Ottaway und seine Familien kontrollieren 6,2 Prozent der mit Mehrfach-Stimmrechten ausgestatteten Dow-Jones-Aktien der Klasse B.
Zahlen stehen in Europa unterdessen kaum auf der Agenda. Air France-KLM verteuerten sich nach Verkehrszahlen um 1,51 Prozent auf 38,41 Euro. Die französisch-niederländische Fluggesellschaft beförderte im April mit 6,3 Millionen Fluggästen 1,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Auslastung gab allerdings leicht um 0,8 Prozentpunkte auf 82,3 Prozent nach. Im Vormonat hatte die Zahl der Passagiere bei 6,25 Millionen gelegen, die Auslastung ebenfalls bei 82,3 Prozent. Wichtiges Thema sei in Paris auch der überzeugende Sieg von Nicolas Sarkozy bei der französischen Präsidentenwahl.
In Österreich legten Andritz nach ihrer Bilanz für das erste Quartal 2,15 Prozent auf 47,50 Euro zu. Der Konzern erhöhte den Umsatz und das Konzernergebnis und erreichte nach eigener Angabe mit einem Auftragseingang von über 1 Milliarde Euro den höchsten jemals erzielten Quartalswert. Andritz sieht den Auftragsstand von über 3,6 Milliarde als solide Basis für 2007. (awp/mc/ab)