EU-Eröffnung: Gut behauptet – Vorgaben, Barclays gefragt

Mit Ausklang der Berichtssaison warten die Marktakteure bereits gespannt auf zahlreiche US-Konjunkturdaten am Nachmittag, die den weiteren Trend vorgeben dürften. Nicht weniger als fünf wichtige Datensätze stehen zur Veröffentlichung, darunter die wohl besonders fokussierten Verbraucherpreise für April, der Empire-State-Manufacturing-Index mit den Aussichten des Verarbeitenden Gewerbes, sowie die von der Uni Michigan ermittelte Verbraucherstimmung.


Finanzwerte und hier insbesondere Bankentitel bestimmten die positive Marktentwicklung, eher defensiv eingestufte Aktien von Telekomunternehmen, Versorgern und Pharmakonzernen litten indes mehrheitlich unter Angaben.


Unter den Bankentiteln richtete sich das Anlegerinteresse insbesondere auf die Papiere von Barclays, die an der Londoner Börse um 8,20 Prozent auf 273,75 Pence ansprangen. Die britische Grossbank könnte sich Berichten zufolge von ihrer ganzen Vermögensverwaltungssparte und nicht nur von der Handelsplattform iShares trennen. Dies könnte der Bank, die bisher ohne staatliche Hilfen durch die Finanzkrise ging, rund 12 Milliarden Dollar in die leeren Kassen spülen, berichteten «Wall Street Journal» (WSJ) und die «Financial Times» (FT) am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Im Fahrwasser gewannen auch Royal Bank of Scotland (RBS) 5,57 Prozent auf 41,75 Pence.


Der EuroSTOXX wurde angeführt von Papieren von Deutsche Bank, Societe Generale und ING Groep. SocGen-Papiere gewannen 3,30 Prozent auf 36,01 Euro, ING legten um 3,22 Prozent auf 7,17 Euro zu. In Zürich waren Julius Bär mit einem Aufschlag von 3,72 Prozent auf 40,70 Franken Vorreiter.


Abseits der Finanztitel stiegen Vivendi um 0,11 Prozent auf 18,97 Euro. Der französische Medien- und Telekomkonzern konnte im ersten Quartal Gewinn und Umsatz steigern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) sei um 15 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro geklettert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der bereinigte Überschuss belief sich auf 649 Millionen Euro. Der Umsatz stieg um 23,7 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Stagnierende Umsätze meldete dagegen Thales . Die schwache Wirtschaftslage habe vor allem die Raumfahrtsparte belastet, hiess es. Die Papiere verloren 1,40 Prozent auf 31,45 Euro.


Roche-Aktien folgten mit minus 0,48 Prozent auf 146,30 Franken dem Branchentrend und konnten nicht von Erfolgsmeldungen für die Antikrebsmittel Avastin und Tarceva profitieren. Daten der Phase-III-Studie RIBBON-1 hätten gezeigt, dass die Therapie von fortgeschrittenem Brustkrebs mit einer Kombination von Avastin und herkömmlichen Chemotherapien die progressionsfreie Überlebenszeit gegenüber einer Behandlung mit einer Chemotherapie allein verlängert habe, teilt der Pharmakonzern mit. Auch Tarceva habe in einer bestimmten Patientengruppe das Fortschreiten der Lungenkrebserkrankung erfolgreicher aufgehalten als ein Placebo.  (awp/mc/ps/08) 

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