EU-Eröffnung: Knapp behauptet – Britische Einzelhändler unter Druck
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor im Vormittagshandel 0,34 Prozent auf 4.324,61 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gab 0,27 Prozent auf 3.624,83 Punkte ab. Der Euronext 100 sank um 0,40 Prozent auf 981,00 Zähler. In Paris fiel der CAC 40 um 0,47 Prozent auf 5.524,51 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab 0,19 Prozent auf 6.404,40 Zähler ab.
Die schwachen US-Vorgaben haben laut Börsianern nicht belastet: Mit der Schwäche im späten Geschäft am Vortag sei die negative Vorgabe aus den USA bereits eingepreist worden, sagte ein Händler. Die Futures auf die Aktienindizes in den USA bewegten sich in etwa auf dem Niveau vom Xetra-Vortagesschluss. Am Vorabend hatten verstärkte Sorgen um ein Abgleiten der US-Konjunktur in eine Rezession die US-Börsen unter Druck gesetzt und zum Jahresauftakt schwach schliessen lassen.
Next-Aktien verloren in London nach der Vorlage eines Zwischenberichtes 3,90 Prozent auf 1.601,00 Pence. Das Einzelhandelsunternehmen hat zwischen dem 29. Juli und dem 24. Dezember 2007 auf vergleichbarer Fläche einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent verzeichnet. Next geht zwar für das zu Ende gegangene Jahr von einer Steigerung des Gewinns je Aktie von 14 bis 17 Prozent aus. Der Einzelhändler gab für 2008 jedoch einen nach eigenen Angaben «extrem vorsichtigen» Ausblick.
Titel von DSG International brachen nach einer Gewinnwarnung um 20,98 Prozent auf 84,75 Pence ein. Europas grösster Elektro-Einzelhändler erwartet für 2007 einen deutlich unter den Markterwartungen liegenden Vorsteuergewinnn von 40 bis 50 Millionen Pfund. Als Grund nannte DSG ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft und einen vorsichtigeren Ausblick.
Aktien von Persimmon fielen um 3,19 Prozent auf 758 Pence. Die kurzfristige Anlageempfehlung für den Titel des Bauunternehmens laute «Sell», schrieb Analyst Charlie Campbell von der UBS in einer aktuellen Studie. Der für den 9. Januar erwartete Zwischenbericht und auch die für Februar angekündigten Gesamtjahresergebnisse dürften einen erheblichen Rückgang der durchschnittlichen Marktschätzungen zur Folge haben, hiess es.
Papiere der BT Group entwickelten sich dagegen mit plus 0,37 Prozent auf 271,00 Pence besser als der Gesamtmarkt. Die Citigroup hat die Einschätzung der Aktien des Telekom-Unternehmens mit «Buy» und einem Kursziel von 360 Pence bestätigt. Den Analysten zufolge dürfte sich im zweiten Halbjahr 2008 wegen eines besseren Umsatzmixes im Bereich «Global Services» die lang erwartete Margenverbesserung einstellen.
An der Börse in Amsterdam waren die Aktien von Akzo Nobel mit einem Plus von 2,10 Prozent auf 55,90 Euro der gefragteste Wert. Lehman Brothers hat die Aktien des Chemiekonzerns nach der ICI-Akquisition mit «Overweight» wieder aufgenommen und das Kursziel von 70 auf 72 Euro erhöht. Trotz einer voraussichtlichen Belastung bei der jüngst übernommenen ICI durch den schwachen Häusermarkt sei im Jahr 2008 mit einem Wachstum von 15 Prozent beim Gewinn je Aktie zu rechnen, meinte Analystin Jennifer Barker.
Titel von Sanofi-Aventis verbilligten sich um 0,50 Prozent auf 61,97 Euro. Der Pharmakonzern sieht sich mit einer Sammelklage wegen angeblicher Nichtveröffentlichung von Daten seines Schlankheitsmittels Acomplia konfrontiert. Diese deuteten auf einen signifikanten Anstieg psychischer Probleme nach der Einnahme von Acomplia hin, laute der Vorwurf eines institutionellen US-Investors. (awp/mc/gh)